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Musikwelten Tansanias
Ngoma, Filimbi, Litungu

Ein vergessener Schmelztiegel der Kulturen: Bagamoyo, die ehemalige Hauptstadt der Kolonie Deutsch-Ostafrika. Im 19. Jahrhundert war sie Umschlagplatz für Elfenbein und Kopra und von zentraler Bedeutung für den florierenden Sklavenhandel. Heute ist sie ein facettenreiches Juwel verschiedenster Musiktraditionen Tansanias.

Von Bettina Brand | 10.10.2016
    Drei Männer mit ihren Trommeln sitzen in Bagamoyo in Tansania an einer Straße
    Musiker an allen Ecken Bagamoyos: drei einheimische Perkussionisten (Deutschlandradio / Bettina Brand)
    Nach Bagamoyo kommen Musiker aus allen Teilen des Landes und lehren und studieren die Musik der 125 verschiedenen Kulturen Tansanias. Dies tun sie hauptsächlich im hiesigen Institute of Arts and Culture. Hier traf Bettina Brand u.a. den Sohn des weltbekannten Hukwe Zawose, der mit Peter Gabriel auf Amerikatournee ging. In Bagamoyo findet jedes Jahr ein ausladendes Festival statt, das allerdings immer mehr auf Moderne und Kommerz ausgerichtet ist. Die traditionelle Musik hat sich inzwischen ins unerschlossene Hinterland zurückgezogen. Dort, wo keine Straße mehr hinführt und Landkarten und Google Maps nur noch weiße Flecken kennen, hat Bettina Brand authentische Musik gefunden, gespielt auf Trommeln, Flöten, Leiern und dem Musikbogen Zeze, begleitet von traditionellen Gesängen.