arabesques

02.02.2014
2014 geht das Deutsch-Französische Kulturfestival "arabesques" in seine dritte Ausgabe. Es beginnt mit dem Deutsch-Französischen Tag am 22. Januar, dem Tag der Signatur des Elysée-Vertrages. Mit Blick auf das Gedenken an den Ausbruch des Ersten Weltkrieges vor hundert Jahren werden Fragen zu Grenzen, Entfremdung und deren Überwindung in Kunst und Kultur gestellt.
In dem Ensemble arabesques finden sich Musiker des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg wieder. Dazu werden immer wieder berühmte Gäste aus dem In- und Ausland gewonnen, was diesem Orchester ein ganz besonderes "Festivalorchester"-Flair verleiht.
Johannes Brahms arbeitete ab September 1857 bis zum Jahr 1859 jeweils von September bis Dezember am Detmolder Fürstenhof als Konzertpianist, Dirigent des Hofchores sowie Klavierlehrer der Prinzessin Friederike. Dort studierte er Symphonien von Joseph Haydn und ließ sich von dem befreundeten Joseph Joachim Partituren der Serenaden Wolfgang Amadeus Mozarts zusenden. Nach einem eigenhändigen Werkkatalog von Brahms entstand die 1. Serenade 1857 bis 1858.
Im September 1858 spielte er in Göttingen den Freunden Clara Schumann, Julius Otto Grimm und Joseph Joachim eine erste vorläufige Fassung vor, die zunächst vier Sätze umfasste (strukturell den späteren Sätzen 1 bis 4 jedoch nur teilweise entsprechend). In der sechssätzigen Gestalt brachte Joachim das Werk am 28. März 1859 in Hamburg zur Uraufführung. Als damalige Besetzung ließ sich ein Nonett (eine Flöte, zwei Klarinetten, ein Horn, ein Fagott sowie Streicher) ermitteln.
George Onslow war der Sohn des englischen Adligen Edward Onslow, welcher 1780 ins britische Parlament gewählt worden war, aufgrund eines Skandals jedoch nach Frankreich auswanderte und Marie-Rosalie de Bourdeille de Brantome, eine französische Adlige aus der Auvergne, heiratete. Wegen der Französischen Revolution ging sein Vater ins Exil nach Hamburg, wohin er von George begleitet wurde, der die Gelegenheit nutzte, von 1799 bis 1800 bei dem berühmten Komponisten Jan Ladislav Dusik zu studieren.
Stilistisch wie formal erkennt man in Onslows Werken deutliche Bezüge zur Wiener Klassik, besonders zu Beethoven. Seine Werke zeichnen sich durch vollendete Formschönheit und gewandte Kontrapunktik aus. Onslow ist der wichtigste Kammermusik-Komponist Frankreichs in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Seine Symphonien, die ihn als, neben Hector Berlioz, bedeutendsten französischen Symphoniker der Zeit zeigen, weisen in einigen Details bereits auf die entsprechenden Werke späterer Meister wie Camille Saint-Saens voraus.
Deutsch-Französisches Kulturfestival
Aufzeichnung vom 01.02.2014

Johannes Brahms
Serenade Nr. 1 D-Dur op. 11

ca. 20:55 Uhr Konzertpause mit Nachrichten

Georges Onslow
Nonett a-Moll op. 77

Ensemble arabesque
Violine und Leitung: Elena Graf