App zum Erkennen indizierter Musik

Warum gibt es kein Nazi-Shazam?

Eine Hand hält am 04.03.2009 im Polizeipräsidium in Stuttgart eine CD mit rechtsextremem Material in der Hand, die mit anderen Tonträgern bei Durchsuchungen sichergestellt wurde
Eine CD mit rechtsextremem Material, die mit anderen Tonträgern bei Durchsuchungen sichergestellt wurde. © picture-alliance/ dpa / Norbert Försterling
Jan Raabe im Gespräch mit Stephan Karkowsky · 15.05.2017
Verbotene Lieder sind in Tabellen erfasst: Diese helfen Polizeibeamten beim Einsatz auf Neonazi-Konzerten allerdings wenig. Um indiziertes Material schnell zu erkennen, bräuchte es eine App. Warum es keine gibt, erläutert der Rechtsextremismus-Experte Jan Raabe.
Konzerte von Neonazis stellen Polizeibeamte immer wieder vor Herausforderungen: Ist diese Liedzeile demokratiefeindlich? Wo beginnt die Volksverhetzung? Wann wird die Grenze zum Straftatbestand überschritten, wann gilt es einzuschreiten?
Zwar sind viele Polizisten jeden Tag damit beschäftigt, CDs und Datenbanken mit rechter Propaganda-Musik durchzuhören, zu transkribieren und in Tabellen zu erfassen. So soll festgeschrieben werden, welche Musik verboten ist und welche nicht.

Musiktitel sekundenschnell erkennen

In der Praxis helfen diese Tabellen kaum: Wie sollen die Beamten das entsprechende Lied so schnell erkennen? Mittlerweile gibt Smartphone-Apps wie Shazam oder Soundhound, die Musiktitel nach wenigen Sekunden erkennen können.
Warum es so etwas für rechtsextreme Musik nicht gibt, fragt Stephan Karkowsky den Rechtsextremismus-Experten Jan Rabe.
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