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IS-Terror
Deutschland verspricht mehr Hilfe für Kurden

Die Kurden im Irak haben mehr Unterstützung und bessere Waffen von Deutschland gefordert. Zumindest bei der Minensuche versprach Verteidigungsministerin von der Leyen Hilfe. Unterdessen sind immer mehr westliche Staaten bereit, sich an den Luftschlägen gegen die Terrormiliz Islamischer Staat zu beteiligen.

25.09.2014
    Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat den Kurden-Präsidenten Massud Barsani.
    Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat den Kurden-Präsidenten Massud Barsani. (AFP / Safin Hamed)
    Deutschland will die kurdischen Peschmerga im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Irak stärker unterstützen. Vor allem bei der Minensuche und deren Zerstörung wolle Deutschland helfen, sagte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) bei einem Besuch in der Region. Dazu werde weiteres Material an die Peschmerga geliefert. Der IS habe das Gebiet großflächig vermint.
    Die CDU-Politikerin traf sich in Erbil mit Kurden-Präsident Massud Barsani. Er forderte neben Minensuchgeräten weitere und modernere Waffen für den Kampf gegen die Extremisten. "Die Qualität der Waffen und die Anzahl der Waffen" könnten besser sein. Zudem ging es den Angaben zufolge in dem Gespräch auch um die Unterstützung bei der Ausbildung und dem Training kurdischer Kämpfer. Barsani betonte: "Die Peschmerga kämpfen nicht nur für sich selbst, sondern für die Welt". Die Kurden hätten niemanden gebeten, Bodentruppen zu schicken. Er habe aber auch nichts dagegen.
    Warnung vor Terrorangriffen in der Türkei
    Die USA warnten ihre Landsleute unterdessen vor möglichen Terrorangriffen in der Türkei. Die Gefahr für US-Bürger sei wegen der Bombardements gegen den IS in Syrien und dem Irak gestiegen. Erkenntnisse über konkrete Anschlagspläne gebe es aber nicht. Die Türkei nimmt derzeit eine große Zahl syrischer Kurden auf, die vor dem Terror in ihrer Heimat fliehen.
    Eine Gruppe von Flüchtlingen wartet an der syrisch-türkischen Grenze nahe der Stadt Sanliurfa  in der Türkei.
    Nach dem jüngsten Flüchtlingszustrom hat die Türkei nach Angaben der Vereinten Nationen inzwischen mehr Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen als jedes andere Land. (picture alliance / dpa / Sedat Suna)
    Deshalb forderte Präsident Recep Tayyip Erdogan von den europäischen Ländern mehr Unterstützung. Die "reichen und starken Länder" hätten bislang lediglich 130.000 der Vertriebenen aufgenommen, sagte er bei der UNO-Generaldebatte. Sein Land gewähre dagegen bereits mehr als 1,5 Millionen Menschen aus Syrien Zuflucht. Auch der jordanische König Abdullah II. forderte mehr internationale Solidarität für die Flüchtlinge. Jordanien hat bislang 1,4 Millionen Syrer aufgenommen.
    Mehr westliche Staaten beteiligen sich an Luftangriffen
    Inzwischen wollen sich auch immer mehr westliche Staaten an den US-Luftangriffen auf Stellungen der Terrormiliz IS beteiligen. Der britische Premierminister David Cameron sagte vor der UNO-Vollversammlung, man wolle im eigenen nationalen Interesse zum Schutz der Bürger handeln. Die Niederlande kündigten an, sechs Kampfflugzeuge im Irak einzusetzen. Frankreich erwägt, seinen Kampf gegen den IS auf Syrien auszuweiten. Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian sagte dem Radiosender RTL, die Frage, ob die derzeitigen Maßnahmen im Irak ausreichten, stelle sich jeden Tag.
    (hba/ach)