Anspruch auf Ganztagsbeschulung

Ohne mehr Lehrer wird das nicht klappen

07:55 Minuten
Kinder stehen Schlange vor einem Schulgebäude.
Das Warten vieler Kinder auf die Ganztagsschule in Deutschland geht mindestens bis 2025 weiter. © imago
Udo Beckmann im Gespräch mit Dieter Kassel · 17.05.2019
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Als derzeit "nicht realistisch" bezeichnet Udo Beckmann vom Verband Bildung und Erziehung die Umsetzung eines flächendeckenden Ganztagsanspruchs. Dafür fehle es schlicht an Personal.
Viele Grundschülerinnen und Grundschüler werden in Deutschland im Ganztagsbetrieb beschult, einen Rechtsanspruch darauf gibt es noch nicht. Den hat die Koalition aber bis zum Jahr 2025 angekündigt.
Diesen Plan bezeichnet Udo Beckmann vom Verband Bildung und Erziehung als "nicht realistisch". Es fehle nicht nur an Lehrerinnen und Lehrern, sondern auch an Erzieherinnen und Erziehern, sagte er im Deutschlandfunk Kultur.

Bildungserfolg und sozioökonomische Herkunft

Denn Ganztagsschule bedeute nicht, dass von morgens um 8 Uhr bis nachmittags um 16 Uhr durchgehend Unterricht stattfinde. Zwischen oder nach den Unterrichtseinheiten müsse es auch Freizeitangebote geben, dazu könnten beispielsweise auch Trainer von Sportvereinen in die Schulen geholt werden.
Die Ganztagsschule hilft Beckmann zufolge, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern - zudem könne sie den Zusammenhang zwischen Bildungserfolg und sozioökonomischer Herkunft auflösen, sagte er.
Allerdings seien die Angebote immer freiwillig. "Ich bin aber davon überzeugt, je qualitativ hochwertiger die Ganztagsschulen in ihrer Ausstattung sind, umso größer wird die Neigung der Eltern sein, ihre Kinder in diesen Ganztagsbetrieb zu geben", betonte er.
(huc)
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