Annegret Kramp-Karrenbauer

"Girls' Day ist kein Allheilmittel"

Schüler beim Deutschlandradio
Auch das Deutschlandradio lädt jedes Jahr Mädchen ein, sich für Studiotechnik zu begeistern © Deutschlandradio / Bettina Straub
23.04.2015
Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), fordert, dass Mädchen nicht nur am Girls' Day, sondern auch in der Schule für Technik begeistert werden. Vor allem müssten Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern abgestellt werden, so die Ministerpräsidentin des Saarlandes.
Die Ministerpräsidentin des Saarlandes, Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), sieht langfristig positive Effekte durch den Girls' Day, der heute zum 15. Mal stattfindet.
Der Girls' Day sei allerdings kein Allheilmittel, sagte Kramp-Karrenbauer: "Also die Vorstellung, wir machen einmal im Jahr einen Girls' Day und dann haben wir anschließend 30 Prozent mehr Frauen in sogenannten Männerberufen, die ist naiv."
Notwendig seien vielmehr ganz unterschiedliche Ansätze "im Rahmen einer Gesamtanstrengung", betonte Kramp-Karrenbauer. Dabei gehe es auch um das frühe Heranführen von Schülerinnen und Schülern an den MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik), um das Wecken der Begeisterung auch gerade der Mädchen für Technik:
"Das ist aber auch die Anstrengung der Unternehmen, der Wirtschaft selbst, die ja in Zukunft auch darauf angewiesen sind, dass sie gut ausgebildete Arbeitnehmer bekommen. Und das werden vor allem auch die Frauen sein."
Ursachenforschung mit den Akteuren der Wirtschaft
Die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern seien nicht akzeptabel und müssten abgestellt werden, forderte Kramp-Karrenbauer. In Zusammenarbeit mit den Akteuren der Wirtschaft sei die Ursachenforschung für diese Ungleichheit ein besonderes Anliegen - zumal wenn es sich um gleiche Arbeit am gleichen Ort und unter gleichen Tarifbedingungen handele:
"Selbst dort stellen wir einen Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen fest. Und auch an den Bereich müssen wir heran. Das ist der schwierige Grat, wie man das macht, ohne dass man im Bereich der Wirtschaft noch einmal neue Bürokratiemonster schafft. Also das wird eine der ganz spannenden Diskussionen, auch in diesem Jahr noch, im Bereich der Bundespolitik werden."
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