Anja Rützel

Trash-TV und Tiere

Eine Madagaskar-Fauchschabe an der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Fauchschaben fauchen wirklich, hat die Autorin und Fauchschaben-Besitzerin Anja Rützel festgestellt. © picture alliance / dpa / Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
Anja Rützel im Gespräch mit Joachim Scholl · 22.05.2017
In zwei neuen Büchern widmet sich die Journalistin und Autorin Anja Rützel Lieblingsthemen: Trash-TV, das sie mit "wohligem Grusel" schaut, und Skurrilem rund ums Tier. Etwa der Biberberatung oder dem Falkenausstopfen. Und einem seltenen, unterschätzten Haustier.
Trash und Tiere - das ist zurzeit das Faible der Journalistin, Autorin und Bloggerin Anja Rützel: sie schreibt über TV-Formate wie das "Dschungelcamp" oder den "Bachelor". Auch weil sie seitdem kein bildungsbürgerlich schlechtes Gewissen mehr haben muss, wenn sie mit "wohligem Grusel" Trash-TV guckt. "Weil, das ist natürlich alles rein beruflich", betont Rützel.
Etwas Liebe ist natürlich auch im Spiel: "Ich habe schon immer auch so eine Restzuneigung, auch zu den schäbigsten Gestalten tatsächlich", sagt die Autorin: "Sausäcke sind da ja manchmal, gerade im Dschungelcamp. Oder der Bachelor! Na gut, beim Bachelor wird es aber auch schon heikel, beim Bachelor bin ich nicht sehr nachsichtig."

Klingt wie eine Dose Haarlack

Ihre gesammelten Erfahrungen mit "Germany's Next Topmodel", "Bachelor" und Co. hat Anja Rützel in dem vor einigen Wochen erschienenen Band "Trash-TV" beschrieben. In dieser Woche kommt ein weiteres Buch der Autorin auf den Markt: "Saturday Night Biber".
Darin empfiehlt die Tierliebhaberin unter anderem ein seltenes, aber offenbar unterschätztes Haustier: die Fauchschabe. Ideal auch für Kinder: "So ein Hamster stirbt nach ein, zwei Jahren, und so eine Fauchschabe wird fünf bis sechs Jahre, und die nimmt es auch nicht krumm, wenn man mal ein paar Wochen vergisst, sie zu füttern."
Ihren Namen trägt die Fauchschabe übrigens nicht zu Unrecht, wie Rützel betont: "Sie faucht, wenn sie belästigt wird. Also wenn man in den Käfig reingreift oder ins Terrarium […] - man muss sich das vorstellen, als drückte man auf eine Haarlackdose, so zischt das, und zwar richtig laut. Und wenn man dann so, ich sag mal, zwanzig in einem Terrarium hat, dann ist es schon echt deutlich zu hören."
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