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Russland
Gedenken an Boris Nemzow

Tausende Menschen haben in Moskau Abschied vom ermordeten russischen Oppositionellen Boris Nemzow genommen. Er ist seit dem Vormittag im Sacharow-Zentrum aufgebahrt. Am Nachmittag findet die Beisetzung statt. Dem polnischen Senatspräsidenten wurde die Einreise zur Trauerfeier verweigert.

03.03.2015
    Freunde und Verwandte nehmen im Moskauer Sacharow-Zentrum Abschied von Boris Nemzow.
    Freunde und Verwandte nehmen im Moskauer Sacharow-Zentrum Abschied von Boris Nemzow. (AFP - Alexander Utkin)
    Freunde und Weggefährten nahmen am offenen Sarg des 55-jährigen Oppositionellen Abschied. Vor dem Gebäude der Menschenrechtsorganisation bildete sich eine lange Schlange von Trauernden, die Polizei sperrte die Umgebung weiträumig ab. Die ehemalige Studioleiterin des ZDF in Moskau, Anne Gellinek, schrieb auf Twitter:
    Nemzow war am Freitagabend erschossen worden, als er über eine Brücke in der Nähe des Kremls lief. Bislang wurde kein Verdächtiger festgenommen.
    Erler: Unterstützung für Opposition
    Der Russland-Beauftragte der Bundesregierung, Gernot Erler (SPD), nimmt an der Trauerfeier für Nemzow teil, um "ein Zeichen zu setzen, dass wir glauben, dass es ein anderes Russland gibt", sagte Erler im ZDF-Morgenmagazin. Er wolle die Ziele von Boris Nemzow unterstützen.
    Erler kritisierte, dass Russland dem polnischen Senatspräsidenten Bogdan Borusewicz die Einreise zu der Trauerfeier verwehrt hat. Dieses Verhalten sei "eine Kleinlichkeit, die man kaum nachvollziehen kann", sagte Erler. Das Verbot ist eine Reaktion auf die von der EU im Zuge des Ukraine-Konflikts verhängte Einreise-Sperre gegen die Präsidentin des russischen Föderationsrates.
    (vic/tgs)