André Heller wird 70

Chansonnier und Bürgerschreck

Oliver Welter, Lucy McEvil und Christoph Krutzler in der Inszenierung von "Holodrio - Lass mich dein Dreckstück sein!" im Wiener Rabenhof Theater
Mit der Revue "Holodrio" feiert das Wiener Rabenhof-Theater André Hellers 70. Geburtstag © Ingo Pertramer / Rabenhof
Christoph Krutzler im Gespräch mit Susanne Burkhardt · 18.03.2017
Das Rabenhof-Theater in Wien feiert den 70. Geburtstag André Hellers mit der Show "Holodrio – Lass mich dein Dreckstück sein". Christoph Krutzler spielt mit. Er hat Heller entdeckt als einen Künstler auf der Suche nach der letzten Wahrheit.
Drei Protagonisten verwandeln André Hellers poetische Expeditionen in eine literarisch-musikalische Revue. Einer der Hauptdarsteller ist der Schauspieler Christoph Krutzler. Für ihn sei Heller "die größte Entdeckung der letzten Jahre", sagte der 1978 geborene Krutzler im Deutschlandradio Kultur. Faszinierend findet er vor allem Hellers Vielseitigkeit, die sich auch in der Show ausdrückt:
"Das Schöne ist, dass die Besucher, die unser Stück gesehen haben, sagen, dass sie einen Heller entdeckt haben, den sie so noch nicht kannten."

Den Poeten in sich zulassen

Heller sei vor allem ein Sprachkünstler und ein großer Liebender:
"Seine Forderungen sind nicht von oben herab, sondern er ermutigt quasi alle Leute: 'Sei Poet!' Oder: 'Die wahren Abenteuer sind im Kopf - und sind sie nicht in deinem Kopf, dann sind sie nirgendwo.'"
"Holodrio" gehe aber nicht vom Text allein aus - sondern von Heller als "Suchendem".
"Die Grundtemperatur ist immer diese Suche nach der letzten Wahrheit, vielleicht die Suche nach dem Glück. Er war der Meinung, um irgendwie intelligent zu sein, muss man leiden", so Krutzler.
"Die große Glocke des Leidens ist die ersten 20, 30, 40 Jahre ist über Heller gehangen, und das erklärt auch wieder vieles."
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