An Baches Rand

Von Michael Vetter · 05.06.2009
Der Obertonsänger und Multi-Instrumentalist Michael Vetter nähert sich behutsam einem der Großen der Musikgeschichte: Die langsamen Sätze aus den Violinsoli von Johann Sebastian Bach lässt Vetter mit Gegenwartsstücken dialogisieren. Heutiges und Einstiges inspirieren sich und werfen sich nicht selten wechselseitig aus der Bahn.
Die latente Polyphonie, die Bach mit der monophonen Violine zu erzeugen sucht, treibt Vetter auf der Blockflöte noch einen Schritt weiter. Aus dem Arpeggio dämmert eine neue Vision von Zeit herauf, "der gemäß es neben der bislang gültigen, der horizontal zeiträumlichen, eine zweite gibt, eine vertikal raumzeitliche, diejenige jetztzeitlich übereinander geschichteter Töne."

Mit: Natascha Nikprelevic und Michael Vetter
Mitarbeit: Götz Naleppa
Produktion: Deutschlandradio Kultur 2009
Länge: 48'17

Michael Vetter, 1943 geboren, ist ein Meister des Obertongesangs. Er malt und schreibt, er produziert Theaterprojekte und Hörspiele. Zuletzt für DKultur: "Okyo" (2004).