Amparo Sánchez von Amparanoia

Musik für Frieden und Zusammenhalt

Amparo Sanchéz
Amparo Sánchez im Studio des Deutschlandfunk Kultur in Berlin. © Deutschlandfunk Kultur
Amparo Sanchéz im Gespräch mit Oliver Schwesig · 04.02.2019
Ihre Songs sind politisch, trotzdem glaubt Amparo Sánchez nicht, dass Musik die Welt verändern kann. Dennoch würden sie Menschen mit ihren Songs beim Kampf für eine besseres Leben begleiten, sagt die Sängerin der spanischen Band Amparanoia.
Amparo Sanchéz gilt als "schwärzeste Stimme" der spanischen Pop- und Weltmusikszene. Zusammen mit Manu Chao und ihrer Band Amparanoia begründete die Sängerin 1997 mit dem Album "El poder de machín" die Mestizo-Bewegung in Spanien: Musiker aus Argentinien, Mexiko, Kuba oder Venezuela kamen in den 90er-Jahren nach Madrid und Barcelona und brachten ihre typischen Musikstile mit. So verschmolzen Rumba, Bolero oder Cumbia mit Flamenco, katalanischer Rumba, Jazz, Rock, Elektronik, Balkan-Pop bis hin zu Reggae und Dub.

Comeback der Mestizo-Legende

Aus diesen "Verschmelzungen" – auf Spanisch: mestizaje – entstand die Mestizo-Musik. Ihr verhalfen neben Amparanoi und Manu Chao Bands wie Ojos de Brujo oder Che Sudaka zu großer, anhaltender Popularität. 2008 gingen die Musikerinnen und Musiker von Amparanoia nach sechs Alben, mehr als 700 Konzerten und einer umfangreichen Abschiedstournee getrennte Wege.

Amparo Sanchéz veröffentlichte mehrere Soloalben, tourte durch Europa und hielt den Kontakt zu ihren Mitstreitern von Amparanoia. So fand die Band anlässlich des 20-jährigen Bandjubiläums 2017 wieder zusammen und veröffentlichte mit dem Album "El coro de mi gente" einen ungewöhnlichen Bandrückblick, indem sie die besten Amparanoia-Songs neu einspielte und dazu Gäste ins Studio einlud, wie Manu Chao, Joan Garriga oder die Gruppe Calexico.

"Eine Welt, wie wir sie gerne hätten"

Das titelgebende Lied "El coro de mi gente", der Chor meiner Leute, handelt von Zusammenhalt und Frieden. Amparo Sanchéz erklärt: "In dem Lied nehme ich Bezug auf eine Welt, wie wir sie gerne hätten und die die Leute auch verdient hätten – eine bessere Welt.

Weltweit gebe es Katastrophen, Genozide und Menschenrechtsverletzungen, und überall sehe man, dass ökonomische Interessen viel stärker seien als die Interessen der Menschen. Dass sie als Musikerin Konflikte lösen könne, glaubt Amparo Sanchéz nicht:
"Wir begleiten die Leute während ihres Kampfes. Aber das Begleiten hat auch seine Kraft. Man kann vielleicht sagen, dass die Musik der Soundtrack des Lebens ist."
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