Amok und Terror − was wir jetzt lesen!

Ein Fall von Familienehre

Der niederländische Schriftsteller Leon de Winter bei der Leipziger Buchmesse 2016
Der niederländische Schriftsteller Leon de Winter bei der Leipziger Buchmesse 2016 © dpa / picture alliance / Jens Kalaene
Von Dorothea Westphal · 29.07.2016
Der niederländische Bestseller-Autor Leon de Winter erzählt in dem Roman "Ein gutes Herz" von Migrantenkindern der zweiten Generation: Es geht um Anschläge in Amsterdam, ein Spenderherz und warum die Angst uns nicht lähmen sollte.
In "Ein gutes Herz" schildert Leon de Winter in Form eines Thrillers einen Aspekt des islamistischen Terrors, der vor drei Jahren gerade in den Niederlanden, wo man viel über eine mildere, eine europäische Variante des Islam diskutiert hat, ziemlich provokant schien.
Ausgerechnet Jugendliche der zweiten Generation, diejenigen also, die bereits in den Niederlanden aufgewachsen sind und in dem Fall auch erfolgreich integriert zu sein scheinen, planen diverse Anschläge u.a. auf die Innenstadt von Amsterdam.
Dorothea Westphal beim "Bücherfrühling" von Deutschlandradio Kultur auf der Leipziger Buchmesse 2015
Redakteurin Dorothea Westphal© Deutschlandradio / Stefan Fischer
Was das mit Scham und Familienehre zu tun hat, schildert der Roman, in dem es auch um die Liebe zwischen Vätern und Söhnen geht und um ein gutes Herz. Das nämlich bekommt ein halbkrimineller jüdischer Geschäftsmann gespendet und damit auch die Erkenntnis über das, was in seinem Leben zählt.
Ein Fazit aus dieser rasant erzählten Geschichte: Ja, es geschehen schreckliche und gewalttätige Dinge um uns herum. Aber wir sollten uns von unserer Angst nicht lähmen lassen und darüber das vergessen, was für unser Leben wichtig ist.

Leon de Winter: Ein gutes Herz. Roman
Aus dem Niederländischen von Hanni Ehlers
Diogenes Verlag, Zürich 2013
512 Seiten, 22,90 Euro

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