Althaus: Glauben und wissenschaftliche Erkenntnis nicht gegeneinander ausspielen

23.01.2006
Der thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus erhofft sich vom heute stattfindenden "Erfurter Dialog" zum Thema "Evolution und Schöpfung" eine Verbindung verschiedener Erkenntnisebenen. Es gehe darum, Glauben und wissenschaftliche Erkenntnis nicht gegeneinander auszuspielen, sagte Althaus am Montag im Deutschlandradio Kultur.
Althaus verwies auf die Diskussion zur Evolutionslehre in den USA. Dort finde fast schon ein "Wissenschafts-Kulturkampf" statt, erklärte er: "Ich finde, wir sollten in Deutschland und überhaupt in Europa uns dieser Debatte nicht anschließen." Der Dialog sollte nicht auf dieser in Amerika üblichen Ebene der Auseinandersetzung zwischen Kreationisten und Intelligent Design-Vertretern geführt werden.

Wichtig sei ihm gerade die Verbindung zwischen Schöpfungslehre und Evolution, betonte Althaus: "Ziel ist eigentlich, deutlich zu machen, dass beides möglich ist und auch beides miteinander verbindbar möglich ist, indem man glaubt und gleichzeitig auch die wissenschaftliche Erkenntnis anerkennt", sagte er.
Im Vorfeld der Veranstaltung hatte es eine heftige Debatte um die Referentenauswahl gegeben. Geplant war ursprünglich ein Streitgespräch zwischen dem Münchner Mikrobiologen Siegfried Scherer und dem Kasseler Evolutionsbiologen Ulrich Kutschera. Die Referentenliste sei korrigiert worden, weil Kutschera abgesagt habe, erläuterte Althaus: "Dann hat ja der Streit im Dialog keinen Sinn, wenn einer der beiden Gesprächspartner absagt." Die geplante Diskussion finde jetzt mit einer anderen Personenauswahl statt.
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