Alternde Mutter aller Musikkanäle
Von Tarik Ahmia · 01.08.2006
MTV wird 25. Eigentlich ein Grund, um groß zu feiern. Aber die Mutter aller Musikkanäle begeht ihr Jubiläum heute ein wenig verschämt - so wie manche Filmdiva ihren 70. Geburtstag gerne übergehen würde. Dabei ist MTV noch immer das weltweit populärste Jugendfernsehen. Die Tochter des amerikanischen Viacom Konzerns erreicht mit 31 nationalen Programmen in Asien, Europa und Amerika über eine Milliarde Menschen. Marktforscher halten MTV heute die wertvollste Medienmarke der Welt.
Anders als in den 80er Jahren spielen Musik und politisches Bewusstsein bei MTV heute nur noch eine Nebenrolle. Dafür beherrschen TV-Soaps, Reality-Shows und Dating-Programme mit reichlich B-Prominenz das Programm. MTV interessiert sich heute mehr für den Kühlschrankinhalt von fetten Rappern oder das Aufmotzen von Schrottautos.
Theodor Adorno hätte seine wahre Freude an MTV. Vor mehr als einem halben Jahrhundert geißelte der Medientheoretiker die Populärkultur der bürgerlichen Gesellschaft als Verdummungsindustrie. Adorno heute würde MTV wohl leidenschaftlich als Spiegelbild einer gelangweilten, anspruchs- und inhaltslosen Jugendkultur zerlegen, das angepasstes Konsumverhalten und Vergnügungssucht zelebriert. Denn MTV bietet alles das, worüber sich alte Säcke jenseits der Twens so herrlich aufregen können.
Das war schon in den 80er Jahren so, als der Sender die Bildsprache des Fernsehens mit seiner experimentellen Ästhetik und den rasend schnellen Schnitten revolutionierte. Ein permanenter Feldversuch ist MTV bis heute geblieben. Der Zerstreuungssender erfindet sich ständig neu, um den jugendliche Mainstream massentauglich in Szene zu setzen und damit Geld zu verdienen. Im Schnitt kommt alle zwei Wochen ein neues Sendeformat - und verschwindet genau so schnell, wenn die Einschaltquote nicht mehr stimmt.
Das Music Television ging am 1. August 1981 mit dem prophetischen "Video killed the Radio Star" von den Buggles auf Sendung. Der Rest ist Geschichte, die so wohl nicht viele vorausgesehen haben...
Theodor Adorno hätte seine wahre Freude an MTV. Vor mehr als einem halben Jahrhundert geißelte der Medientheoretiker die Populärkultur der bürgerlichen Gesellschaft als Verdummungsindustrie. Adorno heute würde MTV wohl leidenschaftlich als Spiegelbild einer gelangweilten, anspruchs- und inhaltslosen Jugendkultur zerlegen, das angepasstes Konsumverhalten und Vergnügungssucht zelebriert. Denn MTV bietet alles das, worüber sich alte Säcke jenseits der Twens so herrlich aufregen können.
Das war schon in den 80er Jahren so, als der Sender die Bildsprache des Fernsehens mit seiner experimentellen Ästhetik und den rasend schnellen Schnitten revolutionierte. Ein permanenter Feldversuch ist MTV bis heute geblieben. Der Zerstreuungssender erfindet sich ständig neu, um den jugendliche Mainstream massentauglich in Szene zu setzen und damit Geld zu verdienen. Im Schnitt kommt alle zwei Wochen ein neues Sendeformat - und verschwindet genau so schnell, wenn die Einschaltquote nicht mehr stimmt.
Das Music Television ging am 1. August 1981 mit dem prophetischen "Video killed the Radio Star" von den Buggles auf Sendung. Der Rest ist Geschichte, die so wohl nicht viele vorausgesehen haben...