Nikolaus Adam Strungk war Tasten- und Geigen-Virtuose, stiegt zum Kapellmeister und schließlich zum Opernimpresario auf. Er erhielt um 1692 vom Dresdner Kurfürsten das Privileg, in Leipzig eine Oper zu gründen. Was für ein spannender Lebensweg.
Wer Vivaldi liebt, der mag auch Albinoni: seine Musik ist einfallsreich und eingängig zugleich. Im väterlichen Betrieb wurde Tomaso Albinoni zum Spielkartenhersteller ausgebildet. Doch nebenbei nahm er Violin- und Kompositionsunterricht - mit großem Erfolg.
Er war einer der großen franko-flämischen Komponisten der Renaissance. Seine weltlichen Chansons waren so frech und anziehend, dass er als "Vater der Fröhlichkeit" bezeichnet wurde. Doch auch seine kirchlichen Werke waren vielfältig und eine Entdeckung wert.
Muffat und Händel waren über 1500 km voneinander getrennt, dabei musikalisch so nah. Was der eine komponierte, griff sich der andere für eigene Projekte. Obwohl sie einander nie begegneten, entstand auf Distanz eine ganz eigene Werkverquickung.
William Young gehörte 1650 zu den berühmtesten Virtuosen. Der Engländer hatte die Gambe auf dem europäischen Festland mit seinem Spiel beliebt gemacht. Juliane Laake, Könnerin des celloartigen Instrumentes mit sieben Saiten, stellt ihn und seine Werke vor.
Ein großes Anliegen des Reformators Martin Luther bestand darin, den Gottesdienst mit deutschsprachigen Gesängen zu bereichern. Auch in der Weihnachtszeit brauchte es passende Gesänge. Und so schrieb er auch "Gelobet seist du, Jesu Christ".
Leipzig, Weihnachten 1734. Johann Sebastian Bach komponierte sein weltberühmtes Weihnachtsoratorium. Dabei kopierte Bach sich selbst: er klaubte aus drei prächtigen Huldigungsmusiken große Ausschnitte zusammen, textete neu und kreierte so ein Meisterwerk.
22 Jahre wirkte Claudio Monteverdi am Hof von Mantua unter dem skrupellosen Herzog Vincenzo Gonzaga I. Der soll seinen verhassten Musik- und Hauslehrer Critchton ermordet haben. So ist es sicher kein Zufall, dass Monteverdi 1608 vorzeitig um Entlassung bat.
In dieser Sendung wird aufgeblättert, wie sich der Sprachraum, in dem sich ein Komponist bewegte, auf sein "Taktgefühl" auswirkte. Vor allem in der Barockzeit gab es unzählige Dialekte. Und diese spiegeln sich in der Musik - eine Hör-Sprachreise in die Musik.
Kaiser Maximilian I. gilt als letzte Ritter. Er war Förderer der Wissenschaften und der Künste, Humanist, prunkliebender Renaissance-Mensch. Und er unterhielt eine der glanzvollsten Hofkapellen seiner Zeit, die seinen Ruhm durch ihre Kunst mehrten.
Am Anfang stand ein Lustspiel, das den Maler Jean-Antoine Watteau animierte, um 1715 drei Bilder zum Liebessujet um die Insel Kythira, die Insel der Aphrodite zu malen. Diese wiederum inspirierten den Komponisten François Couperin zu zarten Klängen.
Um seinen Ruhm als Tastenmeister zu festigen, veröffentlichte Johann Sebastian Bach 1731 sein Opus Eins: den ersten Teil seiner "Clavier-Übungen". Darin 6 Partiten mit französischen Tanzsätzen, die sich aber nur an Virtuosen richteten, so wie er einer war.
Geboren in Ostfriesland, gelangte Philipp Heinrich Erlebach bereits als junger Mann an den Hof des Grafen von Schwarzburg-Rudolstadt. Er blieb ein Leben lang und komponierte festlich-feierliche Werke - besondere Barock-Juwelen.
Woher dieser Titel "La Sultane"? Vielleicht zielt es auf die "schwüle Stimmung" dieser Musik ab, die sich wie ein Gespinst aus Verzierungsketten ins Ohr webt? Ist das musikalische Verführung und damit die Stimmung des Serail?
Als Mozart im April 1789 in Leipzig weilte, wurde ihm die Motette "Singet dem Herrn" dargeboten. Danach soll er enthusiastisch ausgerufen haben: "Das ist doch einmal etwas, woraus sich was lernen läßt!" Damit prägte er die weitere Rezeption.
Kaspar Förster, 1616 in Danzig geboren, war ein Erfolgsmensch: Mit 16 Jahren kam er seiner schönen Stimme wegen an den Warschauer Königshof, wo ihn der Kapellmeister Marco Scacchi unterrichtete. Sein Talent zeigte sich auch in seinen Kompositionen.
Anfang 1749 trafen sich in Venedig zwei Legenden zu einer Arbeitsbesprechung – der erfolgreiche Opernkomponist Baldassare Galuppi und der beliebte Komödiendichter Carlo Goldoni. Gemeinsam stellen sie die komische Oper neu auf - mit durchschlagendem Erfolg.
Girolamo Frescobaldi galt als bester Organist um 1600. Europäische Musiker pilgerten zu ihm, da er mit bis dahin unbekannten Affekten arbeitete. Seine Werke fügen sich als musikalische Begleitung der neuen Bauten in Rom ein - ein barockes Gesamtkonzept.
Claudio Monteverdi startete im 16. Jahrhundert seine musikalische Karriere mit traditionellen Madrigalen. Aber schließlich brach er mit den Regeln, was Kritiker auf den Plan rief - und jede Menge Fans, auch Jahrhunderte später.
Leipzig um 1730: Bach ist ein Musikstar. Er bespielt die beiden Hauptkirchen der Stadt mit frommen Kantaten. Nach dem Kirchendienst wechselt er ins Kaffeehaus, zu den Bühnen, auf denen er mit seinem Ensemble Collegium Musicum die Stadt amüsiert.
Walther von der Vogelweide gilt heute als der bedeutendste deutschsprachige Dichter des Mittelalters. Berühmt seine Minnelieder, in der die Spielformen der Liebe auskostet. Wechselte er aber das Fach Richtung Politik, konnte er sehr unbequem dichten.
Faustina Bordoni war eine der größten Sängerinnen ihrer Zeit. In London komponierte Händel Rollen auf ihre geläufige Stimme. Als Ehegattin des Starkomponisten Hasse sang sie weiter. Gemeinsam glänzten sie auf italienischen Bühnen und am Dresdner Hof.
Im Oktober 1820 ließ Fürst Esterházy den Leichnam Joseph Haydns exhumieren, um die vom Komponisten gewünschte Beisetzung in Eisenstadt zu vollziehen. Doch Haydns Kopf fehlte. Wie der verschwand und erst viel später wieder auftauchte, ist ein echter Krimi.
Das Leben Carlo Gesualdos kreiste in tragischer Weise um Liebe und Leidenschaft, Gewalt, Schmerz und Tod. Er ist wohl der einzige Komponist, der seine Berühmtheit nicht zuletzt auch dem Mord an seiner Ehefrau und deren Liebhaber 1590 zu verdanken hat.
Der Grund, warum der Kaufmann Großman insgesamt 16 Komponisten mit der Vertonung des 116. Psalms, dem Dank für Errettung, beauftragte, liegt im Dunkel der Geschichte. Seine Sammlung ließ er opulent drucken - darunter auch die Vertonung von Heinrich Schütz.