"Alles, was wir geben mussten"

13.04.2011
Man bekommt es hier mit einem Science-Fiction-Film im Gewand eines 70er-Jahre zu tun. Die Vorlage dazu lieferte das gleichnamige Buch von Kazuo Ishiguro.
Zunächst glaubt man sich jedoch in einem Internatsfilm. Intrigen, Streiche, strenge Lehrer und rigide Arbeitsmethoden bestimmen den Alltag. Doch irgendetwas scheint hier anders zu laufen.

Von Beginn an ist die Stimmung seltsam gedämpft. Alles wirkt verlangsamt, die jungen Menschen benehmen sich auffällig verhalten Der Kontakt zur Außenwelt wird ihnen verwehrt, Verwandte kommen nie zu Besuch. Und warum wird soviel Wert drauf gelegt, dass sich die Schüler gesund ernähren und leben?

Mit 16 müssen die Schüler und Schülerin dann in so genannte Cottages ziehen, dort wird ihnen langsam ihre Bestimmung offenbart. Sie dienen als Organspender für erkrankte Menschen.

Mark Romaneks Film ist zugute zu halten, dass er auf die üblichen Schock- und Spannungsmomente solcher Stoffe verzichtet, dass er versucht, die Ausweglosigkeit dieser Schicksale einzufangen. Doch fehlen ihm die filmischen Mittel, die Klaustrophobie und Bedrohung einzufangen.

Da reicht die gräuliche Farbgebung nicht, auch das entrückte Spiel der Darsteller wirkt irgendwann gewollt. Letztlich läuft doch alles auf eine schon X-mal gesehene Liebesgeschichte hinaus. Es geht um Kathy und Ruth und wer von den beiden Freundinnen das Herz des Sonderlings Tommy erobert. Denn für wahre Liebende gibt es auch in dieser Welt des Schreckens Aufschub!

Großbritannien, USA 2010; Regie: Mark Romanek - Darsteller: Darsteller: Carey Mulligan, Andrew Garfield, Keira Knightley; FSK: ab 12 Jahren; Länge: 103 Minuten