Alfred Grosser: Friedensnobelpreis für Europäische Union "Ermunterung"

12.10.2012
Der Publizist Alfred Grosser hat den Friedensnobelpreis für die Europäische Union als "Ermunterung" bezeichnet, den Prozess der europäischen Einigung voranzutreiben. Die Nachricht aus Oslo an die EU laute "bitte macht wirklich weiter und sagt nicht nur, ihr wollt weitermachen".
Grosser sagte, Europa sei errichtet worden von Männern, die "wussten ( ... ), was Frieden bedeutet." Allerdings habe sich die Wahrnehmung der EU in den letzten Jahren stark verändert. "Europa wird erlitten als Hebel zum Elend. Das ist die katastrophale Lage von heute." Das liege auch an der Politik, die "sehr heuchlerisch" mit den offiziell gesetzten Zielen umgehe. Die Vergabe des Nobelpreises sei daher auch als Aufforderung zu verstehen, sozialen Frieden zu schaffen.

Zudem betonte Grosser die Wichtigkeit der deutsch-französischen Zusammenarbeit für das Vorankommen der Europäischen Union. Funktioniere der deutsch-französische Motor, funktioniere auch Europa, sagte er. "Wenn dieser Motor stillsteht, steht Europa still."

Das vollständige Interview können Sie bis zum 12. Februar 2013 in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.
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