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Auf dem internationalen Kunstmarkt sind zweistellige Millionenbeträge für Werke berühmter Künstler keine Seltenheit mehr. Dass Kunst auch für Normalbürger und zu bezahlbaren Preisen angeboten werden kann, zeigt die Affordable Art Fair in Hamburg.
92 Millionen Euro – so viel musste ein Käufer für das Gemälde "Chop Suey" von Edward Hopper (1882 - 1967) im Auktionshaus Christie’s hinblättern.
Solche Preise, sagt Kulturmanager Oliver Lähndorf, seien "völlig absurd. Mir ist das extrem unsympathisch". Lähndorf steht für einen Gegenentwurf auf dem Kunstmarkt: Er ist Direktor der Affordable Art Fair, die an verschiedenen Orten auf der Welt stattfindet und derzeit (noch bis zum 18. November) in Hamburg gastiert. Unter dem Motto "Kunst für alle" präsentieren 80 Galerien aus 14 Ländern in den Messehallen ihre Künstler - und verkaufen deren Werke quasi zu Discounterpreisen.
In erster Linie seien das vielversprechende Newcomer, die noch recht unbekannt seien, aber auch Etablierte wie Günther Uecker oder Daniel Richter seien darunter, sagte Lähndorf im Deutschlandfunk Kultur.
Oliver Lähndorf, Direktor der Affordable Art Fair. (picture alliance/dpa/Georg Wendt)
Die Preise liegen zwischen 100 und maximal 7500 Euro. Dafür bekomme man gute Qualität und keineswegs Discounterware, betont Lähndorf. Die Preise auf der Messen sind damit gar nicht so weit von dem entfernt, was für das Gros der Kunst hinzulegen ist: 80 Prozent der Kunst werde nämlich für Summen von bis zu 10.000 Euro verkauft, sagt Lähndorf. "Es ist Blödsinn zu glauben, Kunst müsse teuer sein." Nur zwei bis drei Prozent der bildenden Künstler weltweit könnten gut bis sehr gut von Verkäufen ihrer Bilder leben. Auch solche Zahlen sprächen ein deutliche Sprache.
Die Käufer auf der Messe seien bunt gemischt: "Wir haben ganz junge Leute da, aus St. Pauli, die Reeder sind dabei. Das ist eine wilde Mischung: ganz junge Sammler, ganz etablierte Sammler." Damit hebe sich die Messe seit ihrer Gründung, vor sieben Jahren, von üblichen Kunstmessen ab.
(mkn)
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