Abschiebung in den Kosovo

Mit 85 Euro durch den Monat

Ein Mann bettelt barfuß um Geld in in Pristina, der Hauptstadt des Kosovo.
Ein Mann bettelt barfuß um Geld in in Pristina, der Hauptstadt des Kosovo. © picture alliance / dpa / Valerie Plesch
Von Ralf Borchard · 11.03.2015
Keine Schuhe für den Sohn, keine ärztliche Hilfe für die Tochter: Mit der staatlichen Unterstützung im Kosovo kommt die Familie Stavica nach der Abschiebung aus Deutschland nicht über die Runden. Sie ist angewiesen auf zusätzliche Hilfe - von der Arbeiterwohlfahrt Nürnberg.
Wenn sie aus Deutschland in ihre Heimat zurückkehren - ob freiwillig oder durch Abschiebung - stehen Kosovo-Flüchtlinge oft vor dem Nichts. Denn staatliche Hilfe durch die kosovarische Regierung gibt es nur für Rückkehrer, die vor 2010 das Land verlassen haben.
Die Arbeiterwohlfahrt Nürnberg versucht in Pristina, Rückkehrern wenigstens bei Behördengängen zu helfen und sie psychologisch zu betreuen. Unterstützt vom bayerischen Sozialministerium und Auswärtigen Amt kümmern sich kosovarische AWO-Helfer um rund 300 Rückkehrer - darunter die Familie Stavica in der Ortschaft Rahovec.
Sie lebt mit drei Kindern im Alter von acht, fünf und einem Jahr von 85 Euro Sozialhilfe im Monat. Vater Reshat hat vor Jahren eine seiner Nieren verkauft, um der Familie ein Haus bauen zu können. Doch das neue Zuhause wurde nie fertig. Seit ihrer Rückkehr leben die Stavicas bei Bekannten.