Abrenzung und Ästhetik

Auf der Suche nach dem idealen Zaun

08:28 Minuten
Ein umgestülpter Blumentopf steht auf einem Weidenzaun im Kräutergarten im Kloster Michaelstein in Blankenburg in Sachsen-Anhalt
Zäune trennen den Garten vom Umland – den Privatbesitz von der Allgemeinheit oder auch das Stadtgrün von der Betonwüste. © imago images / Frank Drechsler
Von Susanne Balthasar · 21.09.2019
Audio herunterladen
Das Bedürfnis nach Abgrenzung scheint hierzulande groß. Es manifestiert sich gestalterisch: im Zaun. Fragt man eine Landschaftsgärtnerin, scheint der Wunsch gar nicht so weit hergeholt. Aber es gibt auch schöne Zäune – für wenig Geld.
Zaun und Garten gehören zusammen – zumindest in Deutschland ist das so. Zäune trennen den Privatbesitz von der Allgemeinheit, den Garten vom Umland oder das Stadtgrün von der Betonwüste.
Gartenzaunmentalität ist der nicht unbedingt schmeichelhafte Begriff, den das deutsche Bedürfnis nach Abgrenzung auf den Punkt bringt. Und tatsächlich haben wir Deutschen ein großes Bedürfnis nach räumlicher Abgrenzung per Zaun. Und das hat, so erklärt es die Landschaftsgärtnerin Gabriella Pape, auch mit der fehlenden Diskretion hierzulande zu tun: "Denn die Menschen, die vorbeilaufen, würden ohne Zaun auch im fremden Garten picknicken", meint die Chefin der Berliner Gartenakademie.
Von ihr lernen wir ebenfalls, was mit "the borrowed view" im Zaunkontext gemeint ist – und dass auch Schützengräben als Gartenbegrenzung durchaus üblich sind. Und ja, wir finden ihn, den schönen Zaun, also den idealen Zaun aus gestalterischer Sicht. Und der muss gar nicht so superteuer sein wie das so genannte "altdeutsche Schuppengeflecht" oder der Schinkelzaun. Nein, auch im Baumarkt gibt es denkbare Alternativen.
Mehr zum Thema