74. Awards der Hollywood-Auslandspresse

    "Toni Erdmann" hat Chance auf einen Golden Globe

    Szene aus dem Film "Toni Erdmann" mit Peter Simonischek und Sandra Hüller, der beim Filmfest München gezeigt wird
    Szene aus "Toni Erdmann" mit Peter Simonischek und Sandra Hüller © Filmfest München 2016
    12.12.2016
    In Cannes ging er noch leer aus, doch "Toni Erdmann" schickt sich an, nun auch Hollywood zu erobern: Auch für einen Golden Globe wurde Maren Adens Film nominiert.
    Die Vater-Tochter-Geschichte mit Peter Simonischek und Sandra Hüller wurde in der Sparte "Bester nicht-englischsprachiger Film" nominiert. Die Konkurrenten von "Toni Erdmann" sind unter anderem "Elle" (Frankreich), "Neruda" (Chile) und "The Salesman" (Iran). Der Film von Regisseurin Maren Ade geht somit am 8. Januar in Beverly Hills für Deutschland in den Wettbewerb um einen Golden Globe. Er ist 2017 auch der deutsche Oscar-Kandidat.
    Der letzte deutsche Film, der den Golden Globe holte, war 2010 das Schwarz-Weiß-Drama "Das weiße Band" von Michael Haneke. 2007 gewann der Stasi-Film "Das Leben der Anderen" von Florian Henckel von Donnersmarck einen Globus.
    Die Nominierungen für die Golden Globes 2017 gab die Hollywood Foreign Press Association am frühen Morgen (Ortszeit) in Beverly Hills bekannt. Die Filme mit den meisten Golden-Globe-Nominierungen sind:
    • "La La Land" 7 Nominierungen
    • "Moonlight" 6 Nominierungen
    • "Manchester by the Sea" 5 Nominierungen
    • "Lion" und "Florence Foster Jenkins" jeweils 4 Nominierungen
    • "Hacksaw Ridge", "Hell or High Water" und "Nocturnal Animals" jeweils 3 Nominierungen
    So sah das Studio-Design bei der Preisvergabe der Golden Globes 2016 aus
    So sah das Studio-Design bei der Preisvergabe der Golden Globes 2016 aus© dpa / picture alliance / Hubert Boesl

    "Manchester" gegen "Moonlight"

    Das Familiendrama "Manchester by the Sea" und der Independent-Film "Moonlight" wurden für das beste Drama nominiert. In der Komödien-Sparte haben unter anderem die nostalgische Musical-Romanze "La La Land" und die biografische Komödie "Florence Foster Jenkins" mit Meryl Streep als untalentierte Opernsängerin die Chance auf einen Globe.
    Für "Beste Regie" wurden nominiert: Damien Chazelle ("La La Land"), Barry Jenkins ("Moonlight"), Kenneth Lonergan ("Manchester by the Sea"), Tom Ford ("Nocturnal Animals") und Mel Gibson ("Hacksaw Ridge").
    Die Schauspieler Ryan Gosling, Colin Farrell und Ryan Reynolds wurden ebenso wie Hugh Grant und Jonah Hill als beste Schauspieler in einem Musical-Film oder einer Komödie nominiert. Als beste Schauspieler in einem Drama konkurrieren unter anderem Denzel Washington, Casey Affleck und Joel Edgerton.
    Als beste Schauspielerin in einem Drama tritt Natalie Portman für ihre Rolle als Präsidentengattin in "Jackie" gegen Amy Adams, Jessica Chastain, Isabelle Huppert und Ruth Negga an.
    Schauspielerin Meryl Streep bei der Premiere von "Florence Foster Jenkins" in Tokio. 
    Schauspielerin Meryl Streep bei der Premiere von "Florence Foster Jenkins" in Tokio. © picture alliance / dpa / MAXPPP
    Eine Globe-Preisträgerin steht vorab schon fest: Meryl Streep (67) soll den Cecil-B.-DeMille-Ehrenpreis für ihr Lebenswerk erhalten. Streep könnte mit der Komödie "Florence Foster Jenkins" einen weiteren Golden Globe abräumen. Sie wurde gemeinsam mit Annette Bening, Lily Collins, Hailee Steinfeld und Emma Stone für den Preis als beste Schauspielerin in einem Musical-Film oder einer Komödie nominiert.

    13. Nominierung für Zimmer

    Der Komponist Hans Zimmer könnte eine weitere Golden-Globe-Trophäe gewinnen: Der gebürtige Frankfurter holte mit der Filmmusik für "Hidden Figures" seine 13. Nominierung. Zwei Globes hat er schon, 1995 für "König der Löwen", 2001 für "Gladiator".
    Die Golden Globe Awards in 25 Kategorien gehören zu den wichtigsten Auszeichnungen für Kinofilme und TV-Sendungen. Vergeben werden die Weltkugeln vom Verband der Hollywood-Auslandspresse HFPA seit 1944, in dieser Saison zum 74. Mal. Die Globes werden stets als wichtiges Signal für die Vergabe der Oscars gewertet, die diesmal am 26. Februar 2017 überreicht werden.
    (cre/dpa)
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