Mauerfall und Wiedervereinigung

Erzähl mir Deutschland!

58:24 Minuten
Ein Paar steht vor der Berliner Mauer und macht ein Selfie.
Bauwerk mit Geschichte: Die Berliner Mauer ist ein beliebter Hintergrund für Selfies und Symbol dafür, was das Land einst trennte. Nun ist sie nicht mehr da, und das Zusammenwachsen fällt trotzdem schwer. © picture alliance / dpa / Ralf Hirschberger
Von Elke Schlinsog · 03.10.2022
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Es ist lange her, dass die Mauer fiel, doch Ost und West sind sich oft immer noch nicht grün. Eine Deutschlandreise zu Schriftstellerinnen und Autoren, um alte und neue Heimaten, Ähnlichkeiten und Unterschiede, Nähe und Ferne zu finden.
Der Mauerfall am 9. November 1989 ist über drei Jahrzehnte her, doch die Teilung Deutschlands scheint nicht vorüber zu sein – zumindest nicht in der Literatur und in der Alltagswahrnehmung vieler Menschen hierzulande.
2019, drei Jahrzehnte nach dem Mauerfall, unternimmt Elke Schlinsog eine Deutschlandreise zu vier Schriftstellerinnen und Schriftstellern, die vom wichtigsten Ereignis der Nachkriegszeit in Deutschland und den Jahren danach nicht lassen.
Schlinsog fährt einmal durchs Land: von links nach rechts, von oben nach unten. Zu Jan Brandt in der ostfriesischen und zu Manja Präkels in der brandenburgischen Provinz. Zu Lukas Rietzschel in die Lausitz und zu Frank Goosen in den Ruhrpott.

Einigkeit nicht über alles

Vier deutsche Autoren mit vier Geschichten aus der Wende- und Nachwendezeit in Ost und West. Immer geht es um alte und neue Heimaten, um Ähnlichkeiten und Unterschiede, Nähe und Ferne im Verhältnis von hüben und drüben.
Die Erinnerung an die getrennten und die gemeinsamen Jahre gibt es vielfach. Die eine Interpretation, die eine Erinnerung wird nicht entstehen: Einigkeit lässt sich nicht herstellen, soviel auch literarisch und mündlich erzählt wird.
Aber zu wissen, aus welchen Gründen andere mit anderen Erfahrungen andere Schlussfolgerungen ziehen, kann Brücken bauen.
Die Literatur und ihre Verfasser haben damit längst angefangen. "Heute teilt man nicht mehr die unterschiedlichen Erfahrungen von Ost und West", meint Frank Goosen: "Heute teilt man die gemeinsamen Enttäuschungen seit 1989, und das macht die Sache so schwierig."
(pla)
Das Manuskript zur Sendung finden Sie hier. Das Feature ist eine Wiederholung vom 3.11.2019.

Sprecher: Winnie Böwe, Timo Weisschnur und die Autorin
Ton: Hermann Leppich
Regie: Friederike Wigger
Redaktion: Jörg Plath

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