"Zur Stunde Null" von Lotta Lundberg

Dramen zwischen Müttern und Töchtern

Die Schriftstellerin Lotta Lundberg.
Die Schriftstellerin Lotta Lundberg. © Deutschlandradio - Andreas Buron
Lotta Lundberg im Gespräch mit Sigrid Brinkmann · 20.05.2015
1945, 1984, 2004 – der neue Roman von Lotta Lindberg spielt auf drei kapitelweise wechselnden Zeitebenen. In "Zur Stunde Null" verknüpft die schwedische Autorin das Schicksal von drei Frauenfiguren, die für ihre Freiheit kämpfen.
Die schwedische Schriftstellerin Lotta Lundberg lebt seit 2004 in Berlin, wo sie zunächst amerikanische und schwedische Touristen auf den Spuren des Eisernen Vorhangs durch die Stadt führte. Auch ihr neuer Roman "Zur Stunde Null" hat ein historisches Thema: Es geht um Schweden im Jahr 1945. "Zur Stunde Null" ist ihr sechster Roman und wurde 2015 mit dem Literaturpreis des schwedischen Rundfunks ausgezeichnet.
Fragen nach Identität und Würde
Der Roman wechselt kapitelweise zwischen drei Frauenfiguren auf drei verschiedenen Zeitebenen - 1945, 1984, 2004, zwischen denen es jeweils Berührungspunkte gibt. Wiederkehrende Motive in Lundbergs Gesamtwerk sind Fragen nach Identität und Würde, Normalität und gesellschaftlichen Tabus - und auch diese drei Frauen kämpfen für ihre Freiheit, für ein selbstbestimmtes Leben. Drei Tochter- beziehungsweise Mütterdramen: Die Töchter werden verlassen, weil die Mütter nicht anders können, als ihren eigenen Weg zu gehen. Die Schriftstellerin Lotta Lundberg stellt "Zur Stunde Null" heute in der Lesart vor.

Lotta Lundberg: Zur Stunde Null
Hoffmann und Campe, Hamburg 2015
384 Seiten, 20 Euro