Zum Tod von Tom Petty

Er verhalf dem Song zur Renaissance

Tom Petty and the Heartbreakers im Klipsch Music Center in Indianapolis
Tom Petty and the Heartbreakers im Klipsch Music Center in Indianapolis © dpa picture alliance/ Steven C. Mitchell
Maik Brüggemeyer im Gespräch mit Vladimir Balzer · 02.10.2017
Anfangs wurde Tom Petty in den USA musikalisch missverstanden, da wurde er in Großbritannien schon als Rock'n'Roller anerkannt. Musikkritiker Maik Brüggemeyer über die Verdienste des US-Rockstars, der am Montag im Alter von 66 Jahren verstorben ist.
Er war bekannt für Songs wie "American Girl" und "Free Fallin'". Nun ist der US-Musiker Tom Petty im Alter von 66 Jahren an einem Herzstillstand gestorben. Maik Brüggemeyer vom deutschen "Rolling Stone" sieht vor allem einen großen Verdienst im Schaffen Tom Pettys.
"Er hat mit dazu beigetragen, dass der Song an sich, als Einheit, wieder groß wurde, der Mitte der 70er sich ein bisschen verloren hatte. Und er hat mit seiner Band mit dazu beigetragen, dass der so eine Art Renaissance erfuhr. Also die Byrds, Bob Dylan, die Beatles, all das wurde wieder zurückgeführt in den Mainstream."
Dabei hätten ihn die Amerikaner zunächst gar nicht verstanden.
"Man hat Tom Petty and The Heartbreakers für eine Punk-Band gehalten in den USA."
In Großbritannien hatten sie dagegen schon mehr Erfolg.
"Da gab es sowas wie Pub-Rock, also Bands, die keinen Bock hatten auf Prog-Rock und Soft-Rock und den ganzen Kram, und sich auf die alten Tugenden des Rock 'n' Roll besonnen haben – und da passte Tom Petty sehr gut rein."
Neben den Heartbreakers ist vor allem auch die Supergroup Traveling Wilburys zu nennen, die sich Ende der 1980er gründete. Hier tat sich Tom Petty zusammen mit seinen musikalischen Helden, allen voran Bob Dylan und George Harrison – dabei spielte er selbst allerdings keine Nebenrolle.
"Es hat eigentlich eher dazu geführt, dass Tom Petty Bob Dylan und George Harrison populärer gemacht hat, als andersrum zu der Zeit, muss man fast sagen. Also Tom Petty war zu der Zeit eigentlich fast der größere Star", meint Musikkritiker Maik Brüggemeyer. "Ich glaube, die haben sich gegenseitig alle sehr gut getan."
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