"Wo ich bin, ist Böhmen"

Von Vera Schneider · 02.11.2010
Der "Troubadour jenes für immer versunkenen Prag", der seine Heimat nach 1945 nie wieder betreten und Amerika zum zweiten großen Thema seines Schreibens gemacht hat. Johannes Urzidil gehört mit Rilke, Kafka, Kisch und Werfel zu den großen deutschsprachigen Schriftstellern aus Prag.
Mehr als ein Drittel seines Lebens verbrachte er im New Yorker Exil und erst 1957 gelang ihm, der an seiner deutschen Muttersprache festhielt, der literarische Durchbruch. "Er ist in seinen Büchern zum großen Troubadour jenes für immer versunkenen Prag geworden, das er in einem Buchtitel 'Die verlorene Geliebte' genannt hat", schrieb Max Brod über seinen Freund.

Nach 1945 war Urzidil nur noch als Besucher in Europa; Prag hat er nie wieder betreten. Amerika wurde zum zweiten Thema seines Schreibens. In seinem Roman 'Das große Halleluja' und in den New Yorker Erzählungen entfaltet er ein Panorama der US-amerikanischen Gesellschaft.

Die Sendung folgt Urzidil auf dem Weg zwischen zwei Kontinenten und stellt Projekte vor, die den fast vergessenen Autor anlässlich seines 40.Todestages wieder in den Blickpunkt rücken.

Manuskript zur Sendung als PDF-Dokument oder im barrierefreien Textformat