Windlöcher, Kreissägen, Reifenstapel

Von Raimund Fichtenberger · 25.07.2013
Asposien ist eine Welt innerhalb unserer Welt, "the inner world", wo ein naiver Junge Rätsel lösen muss. "Limbo" ist für Smartphones konzipiert. Die Macher haben das Geschicklichkeitsspiel im Stil von Horrofilmen entworfen. Bei der Simulation "MotoGP" wird der Spieler auf dem Sachsenring begrüßt.
The inner world
"Gegen jedes Gesetz der Wahrscheinlichkeit gibt es eine Welt, die nur aus Erde besteht. Tief darin steckt eine kugelrunde Welt, welche die Bewohner Asposien nennen"

Und Asposien hat ein Problem: Windlöcher versorgen die Welt mit Leben, doch seit einiger Zeit herrscht Flaute. Warum das so ist, muss der Spieler herausfinden. Er übernimmt dabei die Rolle eines netten, lebensfrohen, aber leicht naiven Jungen: Robert oder des Mädchens Roberta.

Man schaut auf eine in Erdfarben gezeichnete Welt, die in ihrem Minimalismus an Kinderbücher erinnert. Per Mausklick kann Robert Gegenstände untersuchen, untereinander kombinieren oder mit Personen sprechen. Immer wieder stößt unser kleiner Held dabei auf Rätsel, die gelöst werden wollen. Ein Beispiel: die Wachen eines geheimen Labors sollen überlistet werden. Dazu kocht Robert erst Kaffee und benutzt diesen als Farbe, um die Wachen mit falschen Fußspuren in die Irre zu führen.

Im Gegensatz zu vielen anderen Adventurespielen hat "The inner world" eine ganz eigene Optik. Grafik wie handgezeichnet, witzige Dialoge und verschrobene Charaktere an jeder Ecke. Das junge Programmierteam aus Ludwigsburg hat die Geschichte um die Fantasie-Welt Asposien gut in Szene gesetzt, auch Einsteiger kommen sofort zurecht. An einigen Stellen wäre aber noch etwas Feinarbeit nötig gewesen - lange Ladezeiten und kleine Logikfehler beim Rätsel lösen kosten den Spieler unnötige Nerven. Fans klassischer Adventure kommen beim Geheimnis um die Windbrunnen von Asposien aber trotzdem voll auf ihre kosten.

("The inner world" für Windows PC, Hersteller: Studio Fizbin /NBG, Preis ca: 25 Euro, USK: freigegeben ab 6 Jahren)


Limbo
Geschicklichkeitsspiele sind normalerweise bunt, niedlich und harmlos. Das es auch anders geht, hat Limbo bereits auf PC und Spielekonsolen bewiesen, jetzt gibt es das Spiel auch für alle gängigen Smartphones. Die Aufgabe: Eine Spielfigur muss unversehrt durch einen Wald gesteuert werden. Einfacher gesagt als getan.

Man schaut von der Seite auf die Welt, die Grafik ist in grau und schwarz, alles sieht aus, wie ein riesiger Scherenschnitt. Es gibt Gräben und Hindernisse, die man durch Springen überwinden muss sowie kleine Rätsel, doch die Inszenierung gleicht einem Horrorfilm: man weiß nie, was als nächstes kommt. Ein Schritt zu weit, und die Spielfigur tritt plötzlich in eine Schnappeisenfalle. Ein anderes Mal rast eine rotierende Kreissäge aus dem Nichts auf uns zu.

Dazu kommen kleine Physikrätsel, bei denen Kisten oder Leitern verschoben oder Schalter umgelegt werden müssen, um den Weg frei zu machen. Die Bedienung auf dem Smartphone klappt ohne Probleme, nur allzu klein sollte der Bildschirm des Gerätes nicht sein. Für die subtile Geräuschkulisse aus Pfeiffen, Stöhnen und Klirren benutzt man am besten einen Kopfhörer. Überraschend, ein bisschen gruselig und durch den ausgewogenen Schwierigkeitsgrad sehr motivierend. "Limbo" ist tolles Spiel und zeigt eindrucksvoll die Leistungsfähigkeit moderner Smartphones.

("Limbo" für iOS und Android (angekündigt), Preis: ca. 5 Euro in den App-Stores)


MotoGP
"Herzlich willkommen auf dem Sachsenring. Das Warten hat ein Ende. In wenigen Minuten startet auf dem Sachsenring endlich der deutsche GrandPrix in der GP-Kategorie."

Die Motoren heulen, die Hitze flimmert über dem Asphalt. Auch wer selber keine Rennmaschine sein Eigen nennt, kann die Atmosphäre eines Motorradrennens hautnah erleben. MotoGP ist nämlich eine extrem realistische Simulation der PS-starken Rennserie. Alle Teams und GrandPrix Strecken in Texas, Spanien oder Deutschland können ausgewählt werden.

"Der Himmel ist wolkenfrei und laut dem letzten Wetterbericht können wir mit den üblichen Temperaturen für diese Jahreszeit rechnen".

Gundsätzlich stehen zwei Steuermodi zur Verfügung: Einsteiger lassen sich beim pilotieren vom Computer helfen und erfreuen sich an der schnellen Grafik. Wer die Herausfoderung mag, übernimmt alles selber: Neben den Lenkbewegungen muss der Schwerpunkt des Pixel-Fahrers verlagert werden, Gas- und Bremszeitpunkt müssen exakt stimmen, sonst landet man in der nächsten Kurve im Reifenstapel.

Besonders wer das realistische Fahren am Computer sucht, hat mit "MotoGP" das nahezu perfekte Spiel gefunden. In schnellen Kurven kann man fast spüren, wie das PS-Monster ins Rutschen gerät und die Konkurenten am Hinterrad kleben. Nur Übung bringt den Platz auf das Podium der Motorrad-Königsklasse- wer dazu nicht die Ruhe hat, sollte besser ein anderes Rennspiel probieren. Alle anderen werden das Adrenalin nach der virtuellen WM in Kanistern abfüllen können:

"Vor jedem Rennen informiert dich dein Team über deine Vorgaben. Je mehr Du dich verbesserst, desto besser wird dein Ruf als Fahrer".

("MotoGP" für Windows PC und Konsolen, Hersteller: Namco, Preis: ca. 40-60 Euro, USK: freigegeben ohne Altersbeschränkung)
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