Wendeländer (5/5) - Rumänien '89

Liviu und Ceauşescus kalte Klaue

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Bukarest: Ein Steinkreuz für die 'Helden der Revolution' © Deutschlandradio / Paula Schneider
Von Paula Schneider · 15.11.2019
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Liviu Cornel Babeș war in Brașov Elektriker und bildender Künstler. Am 2. März 1989 verließ er seine Arbeit, fuhr Ski und... übergoss sich am Karpatenrand mit Benzin. Ein Tourist aus Schottland versuchte ihn zu löschen. Fand auf der Piste Schreie auf Pappe: ‚Stop mörder! Brașov = Auschwitz‘. Über Radio Free Europe hallten sie zurück nach Rumänien - und wurden gehört.
Das Regime erklärte Babeș für geisteskrank. Etelka, die Witwe, wurde von Kollegen und Verwandten gemieden. Noch mangelte es im Land an Käse, Kohle und Hoffnung. Noch ließ sich Conducator Ceaușescu als ‚Sohn der Sonne‘ huldigen. Am Jahresende 1989 lag er dann blutig im Staub.
Friedlich war diese Revolution ganz und gar nicht. Trotzdem gab es keine Aufarbeitung. Bis heute: Dickicht. Glühender Streit, Vergangenheit gegen Zukunft. Und Heldenkult. Nicht nur Babeș ist sogar Held per Gesetz.
Was macht das mit seiner Witwe, seiner Tochter? Wird das Labyrinth des Securitate-Archivs Babeș´ Skizzenbücher freigeben? Warum steht auf der Rückseite seines letzten Gemäldes ‚ende‘, in taumelndem Deutsch?
Indem die Autorin Babeș`Geschichte erzählt, rekonstruiert sie die letzten Jahre des Ceaușescu-Regimes.

Wendeländer (5/5)
Rumänien '89
Liviu und Ceauşescus kalte Klaue
Von Paula Schneider

Regie: Hüseyin Michael Cirpici
Es sprach: Tanja Schleiff
Ton und Technik: Hendrik Manook und Roman Weingardt
Redaktion: Ulrike Bajohr
Produktion: Dlf/NDR 2019