Weltbank-Exekutivdirektor warnt vor den Folgen der Finanzkrise für Afrika

11.10.2008
Der Exekutivdirektor der Weltbank, Michael John Hofmann, hat vor den negativen Auswirkungen der internationalen Finanzkrise auf Afrika gewarnt. Die Krise könne kurzfristig sehr negative Folgen auf Afrika haben, Wachstumseinbrüche seien zu befürchten, sagte Hofmann anlässlich des Treffens von Weltbank und Internationalem Währungsfonds in Washington. Bereits jetzt merke Afrika die Finanzkrise an gestiegenen Lebensmittelpreisen. Die resultierten aus den höheren Transportkosten für Nahrungsmittel, die wiederum mit dem gestiegenen Ölpreis zu begründen seien. Außerdem verzeichne man in den afrikanischen Ländern eine Inflationsrate von 20 bis 60 Prozent.
Wörtlich sagte Hofmann: "Das Risiko ist unheimlich groß, dass sich die Industrieländer mit sich selbst beschäftigen werden und dabei vergessen werden, dass die Auswirkungen der Krise, die aus den Industrieländern kommt, vor allem aus den USA, auch ihre Wirkung in anderen Teilen der Welt haben wird, und damit auch in Afrika."

Die langfristigen Perspektiven Afrikas würden von den Ökonomen aber positiv gesehen, sagte der Exekutivdirektor der Weltbank. Es sei viel getan worden, um die Haushalte auszugleichen und die Exportmöglichkeiten zu verbessern. Außerdem rechne man damit, dass Afrika als rohstoffreicher Kontinent von der Wachstumsdynamik Asiens profitieren werde.

Die Weltbank habe mit Nahrungsmittelprogrammen schnell auf die Krise reagiert und helfe weiter, betonte Hofmann. Es gebe Sicherheitsnetze durch "Food-for-work"-Programme und gezielte Finanztransfers. Außerdem habe die Weltbank dafür gesorgt, dass Düngemittel für die kommende Ernte zur Verfügung stehe. "Und das Dritte ist, wieder massiver in die Landwirtschaft zu investieren. Die Weltbank hat sich vorgenommen, dabei ihre Mittel zu verdoppeln", sagte Hofmann.

Das Gespräch mit Michael John Hofmann können Sie in unserem Audio-on-Demand-Angebot bis mindestens zum 11.3.2009 nachhören: MP3-Audio .