"Wasser und Seife"

29.04.2009
Der beeindruckende Film dokumentiert den mühseligen Arbeitsalltag von drei Frauen in einer Hamburger Wäscherei. Was sie dabei verdienen, reicht kaum zum Leben. "Wasser und Seife" ist ein warmherziges Porträt von einfachen Menschen, über die die Politik so viel redet, ohne ihnen wirklich zu helfen.
BRD 2008, Regie, Drehbuch, Kamera: Susan Gluth, 78 Minuten, ohne Altersbeschränkung

Der beeindruckende, wirklich unter die Haut gehende Dokumentarfilm über drei Frauen in einer Hamburger Wäscherei am Rande der Stadt beobachtet den mühseligen Alltag von nicht mehr jungen Frauen, die sich als Angelernte mit schwerer körperlicher Arbeit und lächerlich geringer Entlohnung ihren Lebensunterhalt verdienen, ohne zu klagen oder Sozialhilfe in Anspruch zu nehmen.

Mehr oder weniger zufällig sind Gerta Franzen und Monika Schückher an diesen Arbeitsplatz gekommen, den sie mit bewundernswertem Engagement seit Jahrzehnten ausfüllen. Tatjana Beth, die Jüngere, hat Familie und verdient dazu, eine Tradition in dieser großen Gemeinschaft, in der niemand mit einem "goldenen Löffel" geboren wurde. Das Malochen für den einfachsten Lebensunterhalt wird sich auch in der nächsten Generation fortsetzen, daran lässt der Film keinen Zweifel, denn die Tochter hat es wieder schwer in der Schule. So sehr sich auch die Eltern und Großeltern eine gute Ausbildung für sie wünschen - sie wird es kaum schaffen.

Insofern ist der Film ein genaues und sehr warmherziges Porträt von einfachen Menschen, über die die Politik so viel redet, ohne ihnen wirklich zu helfen. Denn an dem Besitzer der Wäscherei liegt es nicht. Er schuftet selbst mit, stöhnt unter der Billigkonkurrenz und tut mit seinen bescheidenen Mitteln alles, um die Arbeitsbedingungen für die Frauen zu verbessern.

Wie das Leben in den einfachen Arbeiterbehausungen abläuft, woher die Frauen die Freude am Leben und letztlich ihre Würde nehmen, hat der Film ohne Kommentar oder propagandistischen Gestus beispielhaft aufgespürt.

Filmhomepage "Wasser und Seife"