Was vom Leben bleibt

Im Jahr 2012 feierte man in Inguschetien den 20. Jahrestag als autonome Republik.
Im Jahr 2012 feierte man in Inguschetien den 20. Jahrestag als autonome Republik. © picture alliance / dpa / Fadeichev Sergei
Von Gisela Erbslöh · 02.04.2014
Eine Theaterregisseurin aus Grosny erzählt aus eigener leidvoller Erfahrung vom Überlebenskampf der Inguschen.
In Grosny wurde während des Krieges Rosas Mann, der Vater ihrer drei Söhne, umgebracht. Danach schlug sie sich mit den Kindern allein durch. Als Theaterregisseurin fand sie eine Stelle in Nasran, am einzigen Schauspielhaus von Inguschetien. Dort begegnen wir uns im Jahr 2006, als in Tschetschenien der Ausnahmezustand herrscht, Inguschetien aber als sicheres Land gilt. Rosa erzählt mir, mit drei anderen Frauen, vom Hass, den man hinter sich lassen, und vom Schmerz, mit dem man leben muss; vom Überlebenskampf ihres Volkes und vom kleinen Glück in ihrem gegenwärtigen Leben; und von dem Versuch, die Sitten und Traditionen der Inguschen zu erhalten und als Kraft an die Kinder weiterzugeben.
Regie: Gerda Zschiedrich
Mit: Jule Böwe, Johanna Schall
Ton: Peter Kainz
Produktion: Deutschlandradio Kultur 2007
Länge: 54’30
(Wdh. v. 27.10.2007)
Gisela Erbslöh, geboren 1950 in Düsseldorf, studierte Slawistik und Amerikanistik. Sie arbeitete an Theatern und seit 1986 als Autorin für Rundfunk und Printmedien; lebt in Baden-Baden. Zuletzt: "Die Fassaden von Minsk" (SWR 2013) und "Grosny. Alltag in einer europäischen Stadt" (DLF 2013).