Was ich mich immer schon fragen wollte

Ein Radio- und Buchprojekt von Tobias Wenzel und Carolin Seeliger · 27.09.2009
Wer kommt schon auf die Idee, Hans Magnus Enzensberger zu fragen: "Warum sind Sie nicht unglücklich?" Wahrscheinlich nur einer: er selbst.
Der Journalist Tobias Wenzel überließ 100 namhaften Schriftstellern sein Mikrofon. Er bat sie, sich selbst eine Frage zu stellen und sie dann zu beantworten. Herausgekommen sind persönliche Selbstgespräche, die zum Nachdenken anregen oder einen schmunzeln lassen.

Exklusiv für dieses Projekt fertigte die Fotografin Carolin Seeliger Schwarzweiß-Porträts der Schriftsteller an.

Das Radioprojekt, das im Mai 2008 für Deutschlandradio Kultur entstand, wird anlässlich einer neuen Ausstellung von Bildern und Texten in den "Thermen am Viehmarkt" in Trier (7.10.-22.11.2009) wiederholt.

"Schriftsteller im Selbstgespräch" - vom 17.9.-17.10.2009 täglich im "Radiofeuilleton" und in "Fazit" (Wiederholung um 00.05 Uhr im Deutschlandfunk).

<im_44126>Quim Monzo</im_44126>Quim Monzó (Katalonien/Spanien)

"Monzó, wie fühlen Sie sich angesichts der Tatsache, dass Sie ein langes und glückliches Leben erwartet, ein Leben frei von jeglichen Problemen und schlimmen Krankheiten (ohne Krebs, ohne Herzinfarkt, im schlimmsten Fall mit einer kleinen, bedeutungslosen Erkältung), ein Leben mit immerwährenden geistigen Höchstleistungen?"

MP3-Audio

Der Autor und Radiojournalist Quim Monzó (* 1952 in Barcelona) veröffentlichte 1976 seinen ersten Roman, wurde aber schon bald ein Meister der kleinen Form. 2007 erschien auf Deutsch der Band "Hundert Geschichten". In einer hat ein Mann so starken Mundgeruch, dass er unter Quarantäne steht. Monzó, der in seiner Geburtststadt lebt, bezeichnet sich selbst als einen Pessimisten, der nicht anders als humorvoll schreiben kann.


<im_44108>John Banville</im_44108>John Banville (Großbritannien)

"John, du hast schon einen langen Weg zurückgelegt. Du bist über sechzig. Bist du zufrieden mit dem, was du gemacht hast?"

MP3-Audio

John Banville wurde 1945 in Wexford, Irland geboren. Unter dem Pseudonym Benjamin Black hat er den Kriminalroman "Nicht frei von Sünde" verfasst, der 2007 auf Deutsch erschien. Banville hat zahlreiche Preise für sein umfangreiches Werk erhalten, 2005 den Booker Prize für seinen Roman "Die See" (dt. 2006).


<im_44111>Eco, Umberto - Schriftsteller im Selbstgespräch (nicht weiter verwenden)</im_44111>Umberto Eco (Italien)

"Umberto Eco, glauben Sie, dass dies eine Frage ist?"

MP3-Audio

Bis zu seiner Emeritierung 2007 lehrte Umberto Eco (* 1932 in Alessandria, Piemont) als Professor für Semiotik an der Universität Bologna. Weltberühmt wurde der Italiener mit seinen Romanen "Der Name der Rose" (1980) und "Das Foucaultsche Pendel" (1988). 2005 wählte das englische Magazin "Prospekt" Eco nach Noam Chomsky zum zweitwichtigsten Intellektuellen der Welt. Ecos Werk ist in zahlreiche Sprachen übertragen worden.


Die Schriftsteller im Überblick:

17.9. - Hans Magnus Enzensberger
18.9. - Iván Thays
19.9. - Javier Marías
20.9. - Donna Leon
21.9. - Aharon Appelfeld
22.9. - Paul Auster
23.9. - Ken Babstock
24.9. - Imre Kertész
25.9. - Umberto Eco
26.9. - John Banville
27.9. - Quim Monzo
28.9. - DBC Pierre
29.9. - Philippe Djian
30.9. - Uljana Wolf
1.10. - Jonathan Safran Foer
2.10. - Frank McCourt
3.10. - Hallgrímur Helgason
4.10. - Arno Geiger
5.10. - Ismail Kadare
6.10. - Wayne Koestenbaum
7.10. - Isabel Allende
8.10. - Dany Laferrière
9.10. - Richard Powers
10.10. - Davide Longo
11.10. - Tim Parks
12.10. - Siri Hustvedt
13.10. - Mario Vargas Llosa
14.10. - Sjón
15.10. - Jonathan Franzen
16.10. - Eliot Weinberger
17.10. - Gary Shteyngart


Die Audios können Sie für begrenzte Zeit in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.

Zum Projekt ist ein Buch erschienen:
Tobias Wenzel/ Carolin Seeliger: Was ich mich immer schon fragen wollte. 77 Schriftsteller im Selbstgespräch. Benteli Verlag 2008. 184 Seiten. Duplex-Abbildungen. 39,80 Euro. ISBN: 978-3716515310

Mehr Informationen unter: www.selbstfrage.de

Copyright Audio /Text: Tobias Wenzel
Copyright Foto: Carolin Seeliger