Vorwahlen in den USA

Alle gegen Trump

Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in Kansas City (Missouri)
Der populistische Unternehmer Donald Trump könnte bei den Vorwahlen in fünf Bundesstaaten weiter punkten. © imago stock & people
Von Markus Pindur · 15.03.2016
Die republikanischen Konkurrenten von Donald Trump zittern: Sollte der Immobilienmilliardär sich heute in Ohio und Florida durchsetzen, ist sein Durchmarsch zum offiziellen Präsidentschaftsbewerber kaum noch aufzuhalten. Die innerparteiliche Kritik an ihm wird stärker.
Den wahrscheinlich wichtigsten Auftritt hatte keiner der Kandidaten, sondern der Konkurrent von Barack Obama 2012. Mitt Romney war eigens nach Ohio geflogen, um für den dortigen Gouverneur und Präsidentschaftsaspiranten John Kasich zu werben.
"And so, this is the guy that Ohio needs to vote for. America is counting on you. Let´s welcome a great governor of a great state, John Kasich.”
Kasich habe Erfahrung und als Gouverneur Führungsstärke gezeigt. Das richtete sich klar gegen Donald Trump, an dem sich derzeit alle Konkurrenten abarbeiten.
Kann man Trump den Sieg in Ohio und in Florida streitig machen, dann ist eine Präsidentschaftskandidatur für den New Yorker Immobilienmilliardär in weite Ferne gerückt. Kann Trump sich in beiden Bundesstaaten durchsetzen, ist sein Durchmarsch realistischerweise kaum noch aufzuhalten. In Ohio liegt Gouverneur Kasich in den meisten Umfragen vorne.

Trump aussichtsreich in Florida

In Florida dagegen sieht es so aus, als würde Trump das Rennen machen, gegen den Senator aus Florida, Marco Rubio, der Trump in den letzten Tagen immer schärfer kritisiert hatte.
"Wir sollten besorgt sein, wenn wir die Rhetorik von Donald Trump hören. Das ist ein Mann, der auf seinen Veranstaltungen seine Leute ermuntert, Protestierer niederzuschlagen und Leute aufzumischen, die ihm nicht passen."
Doch die Verzweiflung ist Rubios Kampagne anzumerken. Kann Trump nur einen der beiden wichtigen Bundesstaaten, Ohio oder Florida gewinnen, dann kann sich die Entscheidung über den republikanischen Präsidentschaftskandidaten noch bis zum Parteitag im Juli hinziehen.
Die Stimmungskanone des reaktionären Randes, Sarah Palin, hatte nur einen kurzen Auftritt zugunsten Trumps in Florida.
"We need a revolution. And we found our revolutionary. Donald Trump is that revolutionary."
Donald Trump zeigt sich wie immer unangefochten von jeglichen Vorwürfen. Er hatte erklärt, er prüfe noch, ob er für die Anwaltskosten eines Mannes aufkommen wolle, der vergangene Woche einen Protestierer auf einer Trump-Veranstaltung ins Gesicht geschlagen hatte.
"Ich trage dafür keine Verantwortung. Ich befürworte keine Gewalt. Was ich gesehen habe, war, dass der junge Mann seinen Finger in die Luft gestreckt hat und das dem anderen zu viel war. Aber ich befürworte keine Gewalt."
Doch Trumps Konkurrenten weisen mittlerweile alle darauf hin, dass dieser seine Rhetorik immer wieder verschärft habe und somit Mitverantwortung für derlei Übergriffe trage.

"Donald Trump ist ein pathologischer Lügner"

Auch die Demokratischen Kandidaten schießen sich immer mehr auf den New Yorker Immobilienmilliardär ein. Bernie Sanders wies die Behauptung Trumps, die Demonstranten kämen aus dessen Wahlkampagne, strikt zurück.
"Donald Trump ist ein pathologischer Lügner. Er entzündet die Gewalt seiner Anhänger. Er sagt, es sei in Ordnung, jemanden zusammenzuschlagen."
Im demokratischen Lager versucht Sanders mit einer Botschaft gegen internationalen Handel zu punkten. Doch er müsste aufgrund der proportionalen Verteilung der Delegiertenstimmen mit großen Mehrheiten in den verbleibenden Bundesstaaten gewinnen, um Hillary Clinton einzuholen. Heute wird außer in Florida und Ohio noch in Illinois, Missouri und North Carolina gewählt.
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