Vorwärts in die Arbeiterselbstverwaltung

Von Ursula Rütten · 30.11.2010
Seit Beginn der 1990er-Jahre ist Serbien, erst durch Krieg und Embargo, danach durch eine Phase wilder, neoliberaler Privatisierung, einer beispiellosen Deindustrialisierung ausgesetzt. Die Existenzgrundlagen vieler Menschen wurden vernichtet.
Dass der Westen - vorne mit dabei Deutschland - zeitgleich die Wachstumsregion Südosteuropa und auch die diversen Vorzüge Serbiens mit seinen Freihandelsabkommen, Dumpingsteuern und Niedrigstlöhnen entdeckt hat, steht dazu nicht im Widerspruch. Vor allem die neuerdings wieder weitgehend autonome nordserbische Provinz Vojvodina scheint sich als lukrative Alternative zu den benachbarten EU-Staaten anzubieten.

Zum Beispiel für den KFZ-Zulieferer Dräxlmaier, der in Zrenjanin 1500 Arbeitsplätze geschaffen hat. Doch ausgerechnet Zrenjanin ist zu einem Zentrum proletarischen Protests geworden, für den vor allem der Pharmabetrieb 'Jugoremedija' steht. Dort gelang es den Beschäftigten, eine Allianz mit den rund 4000 Kleinaktionären zu schmieden, die seither das expandierende Werk selbst verwaltet.

Regie: Axel Scheibchen

Produktion: DLF 2010

Manuskript zur Sendung als pdf oder im Textformat.