Von allem ein bisschen, aber nichts richtig

Das Tapas-Prinzip

Kellner servieren Tapas-Häppchen.
Kellner servieren Tapas-Häppchen. © dpa / picture-alliance
Moderation Martin Böttcher · 31.03.2018
Dank Car-Sharing, Kleidertausch oder Spotify können wir heute alles probieren ohne uns endgültig auf etwas festlegen zu müssen. Unser Leben tapas-isiert sich wie die Auswahl im Restaurant, wo man alles probieren kann, aber nichts aufessen muss.
Hier probieren, da probieren – man nimmt sich was man mag, ohne Kompromisse eingehen zu müssen. "Häppchenkultur" ist abwertend gemeint – und zugleich ein zeitgemäßer Lebensstil. Die Tapas-isierung findet sich nicht nur in der Szenegastronomie, sondern auch beim Carsharing im Verkehr: Statt ein Auto zu besitzen, fährt man das, das gerade in der Nähe steht.
An die Stelle von abgeschlossenen, totalen Entwürfen und Praktiken tritt das Probieren und Sich-nicht-Festlegen. Selbst beim Kleiderkauf, wo Billigketten die Entscheidungen rausschieben oder man sich auf Kleidertauschpartys raussuchen kann, was gefällt.
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