Video von Donald Trump

    Frauen reagieren wütend auf sexistische Äußerungen

    Angeschlagen: Donald Trump, der Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner.
    Angeschlagen: Donald Trump, der Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner. © EPA/TANNEN MAURY
    09.10.2016
    Der US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump erntet nach dem Bekanntwerden sexistischer Äußerungen heftige Kritik von namhaften Republikanern und anderen Prominenten, wie etwa Robert De Niro. Auf Twitter melden sich Frauen zu Wort, die schon mal Opfer sexueller Übergriffe geworden sind.
    Die vulgären Bemerkungen des US-Republikaners Donald Trump in einem 2005 aufgenommenen Video haben in den USA heftige Kritik ausgelöst. In der Aufnahme sprach der Präsidentschaftskandidat vulgär und abfällig über Frauen.
    Das Video, so unser Korrespondent Thilo Kößler, zeige einen Mann, "der seine Triebe ganz offensichtlich nicht unter Kontrolle hat, der Frauen zu sexuellen Obejekten degradiert und dabei ein Machtbewusstsein zu erkennen gibt, das im höchsten maße alarmierend ist".
    Die Veröffentlichung des Videos durch die "Washington Post" haben mittlerweile etliche Frauen zum Anlass genommen, ihre Erfahrungen mit Sexismus, sexueller Belästigung und Missbrauch per Twitter-Nachricht zu teilen. Aufgerufen dazu hatte die kanadische Autorin Kelly Oxford in diesem Tweet und auch eine eigene Erfahrung mit dem Thema beschrieben:
    Daraufhin meldeten sich Mädchen und Frauen unter dem Hashtag #notokay. Zu lesen sind beispielweise Berichte über Männer, die sie auf dem Schulweg in eine Garage zwangen, die Rede ist auch von Drohungen männlicher Polizisten und von Grabschereien in Alltagssituationen.
    Die Kolumnistin Silke Burmester vergleicht #notokay mit der Debatte, die 2013 in Deutschland unter dem Hashtag #aufschrei geführt wurde. Derartig gekennzeichnete Tweets drehten sich Alltagserfahrungen mit Sexismus. Auslöser war die Veröffentlichung einer als sexistisch und übergriffig beschriebenen Begegnung mit dem FDP-Politiker Rainer Brüderle.
    Auch viele Parteifreunde wenden sich nach der Veröffentlichung des Trump-Videos von dem US-Republikaner ab. Der Senator John McCain und die Ex-Außenministerin Condoleezza Rice entzogen ihm die Unterstützung.
    Zahlreiche Hollywood-Stars nutzen ihre Popularität, um vor Trump zu warnen, etwa Robert Downey jr. und Scarlett Johansson. Robert De Niro bezog sichtbar wütend in einem Video Stellung gegen den Kandidaten der Republikaner.
    Donald Trump selbst entschuldigte sich zwar für seine sexistischen Äußerungen. Auf Twitter kündigte er aber an, er werde niemals aus dem Rennen ausscheiden.
    (mau mit dpa, Reuters)
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