Verband berufstätiger Mütter

Mehr Ganztagsschulen - für Mamas Rente!

Schulkinder und ihre Mütter überqueren einen Zebrastreifen
Mutter und Kinder auf dem Weg zur Kita und zur Schule: Trotz vieler Betreuungsangebote ist die Teilzeitarbeit von Frauen sehr verbreitet. © picture alliance / dpa / Patrick Seeger
Cornelia Spachtholz im Gespräch mit Robert Brammer · 08.05.2016
Mütter arbeiten oft nur Teilzeit. Der Rentenanspruch vieler Frauen mit Kindern ist daher gering, bemängelt Cornelia Spachtholz vom Verband berufstätiger Mütter. Der Verband fordert mehr und bessere Betreuungsangebote für schulpflichtige Kinder.

Heute ist Muttertag. Dazu einige Zahlen und Fakten:

Durchschnittlich 29,5 Jahre alt waren Mütter in der Bundesrepublik 2014 bei der Geburt ihres ersten Kindes.

715.000 Kinder haben Mütter 2014 zur Welt gebracht. Das sind 4,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

20 Prozent der 8,1 Millionen in Deutschland lebenden Familien mit mindestens einem minderjährigen Kind waren im Jahr 2014 Familien von Alleinerziehenden. Der Anteil alleinerziehender Mütter betrug 89 Prozent.


Im Interview mit Deutschlandradio Kultur begrüßte Cornelia Spachtholz vom Verband berufstätiger Mütter den "positiven Trend", dass in Deutschland weider mehr Kinder geboren wurden.
Fortschritte bei der Vereinbarkeit von Beruf und Arbeit seien durchaus zu erkennen. Allerdings gebe es nach wie vor zu wenige Betreuungsangebote, wenn die Kinder aus dem Kleinkindalter herausgewachsen seien - also nach der Einschulung beziehungsweise beim Übergang auf eine weiterführende Schule.
Spachtholz: "Wir brauchen eine in Qualität und Quantität verlässliche Betreuungs- und Bildungsinfrastruktur. Und hierzu gehört unbedingt auch ein Rechtsanspruch, der sich nicht nur auf das Kleinkindalter bezieht, sondern auch auf den Übergang zur Schule und den Übergang zur weiterführenden Schule, denn hier erleben wir die meisten Brüche in der Erwerbstätigkeit der Mütter. (...) Hier fordern wir den Ausbau der gebundenen, rhythmisierten Ganztagsschule."
Änderungen fordert der Verbande berufstätiger Mütter auch im Familien- und Steuerrecht. Ehegattensplitting, beitragsfreie Versicherung in der Krankenkasse des Mannes und das arbeitsmarktpolitische Instrument von Minijobs sieht Spachtholz kritisch.
"In der Kombination halten wir natürlich auch einen Elternteil ganz gut zu Hause",
sagte Spachtholz. Der Wiedereinstieg werde schwierig und Mütter blieben in Minijobs oder geringfügiger Teilzeitbeschäftigung, was wiederum negative Folgen für ihre Rente habe:
"Hier gibt es nicht den Verdienst, den wir brauchen, um eine ausreichende Altersvorsorge zu erwirtschaften."
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