Hörspiel: Zeitreise

    Schere Faust Papier

    Eine Person, die dämonisch aussieht.
    Dämonen lassen sich durch die Geschichte der Menschheit treiben. © EyeEm / Miguel Jacinto Iglesias Rayo
    Von Michel Decar · 02.08.2023
    • Farce • Drei Protagonistinnen stürzen sich durch den Strudel der Menschheitsgeschichte, werden mitgerissen und treiben ihn an. Sie spielen Revolutionen und Apokalypsen durch, entmachten, enthaupten, besetzen und konzipieren neu.
    Es gibt ja dieses Zitat von Karl Marx, dass sich Geschichte immer zwanzigmal ereignet. Einmal als Tragödie, einmal als Farce, einmal als ZDF-Zweiteiler, einmal als BBC-Miniserie, einmal als Telenovela, einmal als Eventmovie, einmal als französischer Historienstreifen, einmal als Dokumentarfilm, einmal als Geschichtsfälschung, einmal als Hörspiel im Deutschlandradio.
    Was Karl Marx jedoch vergessen hatte, hinzuzufügen: Wir selbst spielen die Hauptrollen, ob wir wollen oder nicht, und am Ende schauen wir uns verwundert um und fragen uns, wie das alles passieren konnte.
    „Schere Faust Papier“ war Hörspiel des Monats Januar 2017.

    Die Dinge des Lebens
    Ein Sommer mit Hörspielen und Dokus
    Woche 5: Auf Reisen

    Schere Faust Papier
    Von Michel Decar
    Regie: der Autor
    Mit: Anne Kulbatzki, Josefine Israel, Juno Meinecke
    Komposition: Lukas Darnstädt
    Ton und Technik: Alexander Brennecke, Eugenie Kleesattel
    Produktion: DKultur 2016
    Länge: 48'10

    Michel Decar, geboren 1987 in Augsburg, ist Autor und Regisseur. Seine Stücke wurden an zahlreichen Theatern im In- und Ausland inszeniert (u.a. am Maxim Gorki Theater Berlin, Thalia Theater Hamburg, Residenztheater München, Schauspielhaus Zürich) und mit Preisen ausgezeichnet. Seit 2014 zahlreiche Hörspiele für Deutschlandfunk Kultur, zuletzt: Rex Osterwald“ (2021). 2018 erschien Michel Decars erster Roman „Tausend deutsche Diskotheken“, 2021 folgte „Die Kobra von Kreuzberg“.

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