Unter dem Wikiskop

Von Jana Wuttke · 28.08.2008
Als vor gut sieben Jahren die deutsche Seite der Wikipedia im Internet auftauchte, galt sie als Projekt von naiven Laien, die ihr eigenes Wissen maßlos überschätzten und die Autorität gedruckter Artikel nicht zu würdigen wussten. Die traditionsreichen Verlage zuckten mit den Schultern und nahmen an, die Sache werde sich alsbald von selbst erledigt haben.
Es kam wieder mal ganz anders. Wikipedia wurde zu einer globalen Erfolgsgeschichte. Die vielbändigen Druckausgaben der Lexika verkaufen sich kaum mehr, und der große Brockhaus muss sich als Internetausgabe neu erfinden, wenn er überleben will. Dabei ist Wikipedia nur die offenkundigste Erscheinungsform eines tiefgreifenden Wandels. Das Internet hat nicht nur die Art und Weise revolutioniert, wie wir schon gewonnenes Wissen abspeichern und zugänglich machen. Digitale Netzwerke transformieren auch die Arbeitsweise der Wissenschaften selbst.

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