Unionspolitiker: Entwicklungshilfe aus einem Guss

09.03.2010
Unions-Fraktionsvize Christian Ruck hat die Pläne von Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel (FDP) begrüßt, die Zuständigkeiten für die deutsche Entwicklungshilfe neu zu ordnen. Für die Union stehe im Vordergrund, die Vorgänge in der Entwicklungspolitik zu straffen, zu bündeln und zu vereinfachen, sagte der Sprecher für Umwelt- und Entwicklungspolitik der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.
Durch die Zusammenführung der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) mit dem Deutschen Entwicklungsdienst (DED) und der Bildungsagentur Inwent entstünden Synergien, die für eine Stärkung der Repräsentanz im jeweiligen Ausland genutzt werden könnten.

Das Entwicklungsministerium arbeite immer noch auf einem Personalstand von 1975. Damals habe es jedoch viele "gigantische Aufgaben" wie den Klimaschutz noch nicht gegeben. "Die Entwicklungspolitik insgesamt braucht genügend und kompetentes Personal", betonte Ruck. Die Reform diene dazu, dieses Personal besser einzusetzen. Wichtig wäre beispielsweise, in jeder Botschaft einen Entwicklungsreferenten zu haben, der die Zusammenarbeit vor Ort koordiniert. Ziel sei Entwicklungshilfe aus einem Guss. "Deswegen ist unsere Devise, dass wir die Arbeit in Deutschland verschlanken und dafür die Arbeit im Feld draußen verstärken", fügte Ruck hinzu.

Eine Entmachtung der GTZ sieht Ruck nicht. "Wir haben schon ein großes Interesse daran, dass sich die Mitarbeiter aller Organisationen in einer neuen Organisation wiederfinden ( ... ) und dass sich da jeder einbringt", betonte er: "Und da geht es natürlich nicht, dass einer den anderen schluckt, sondern da müssen alle an einem Strang ziehen." Natürlich könne nicht jeder an dem Platz bleiben, den er jetzt habe. "Es ist ja gerade auch Sinn der Sache, dass man umorganisiert, um am Schluss besser zu sein und am Schluss die Aufgaben mit einer besseren Struktur zu bewältigen." Dies bedeute jedoch nicht zwangsläufig einen Stellenabbau. Vielmehr könnte der Außenbereich gestärkt werden, wo die Mitarbeiter näher am Geschehen seien und besser beurteilen könnten, was zu tun sei.


Sie können das vollständige Gespräch mindestens bis zum 9.8.2010 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.