Ultraschall 2012

    17.01.2012
    Ultraschall - Das Festival für Neue Musik, veranstaltet von Deutschlandradio Kultur und dem kulturradio vom rbb, findet zum nunmehr 14. Mal statt.
    Seit 1999 beginnt die jährliche Serie von Festivals für Neue Musik in Deutschland mit dem Festival Ultraschall, veranstaltet von Deutschlandradio Kultur und dem kulturradio vom rbb. Zehn Tage in der zweiten Januarhälfte stehen ganz im Zeichen der Avantgarde, zu hören sind Werke der jüngsten Vergangenheit ebenso wie Klassiker der Avantgarde.

    Wo liegt die Grenze zwischen Konzert und Musiktheater? In den letzten Jahren ist diese Frage immer wichtiger geworden. Der Idee eines nicht-szenischen Musiktheaters, wie es in manchen zeitgenössischen Vokalwerken zu finden ist, steht die Einbettung von konzertanten Werken in ein szenisches Konzept gegenüber, das die musikalische Erzählung durch Licht, Raum und Bewegung erweitert. Beide Varianten spielen eine zentrale Rolle beim Festival Ultraschall.

    Der Zyklus a long way away der jungen Berliner Komponistin Sarah Nemtsov ist hier zu nennen, aber auch der kanadische Komponist Claude Vivier. Zwei seiner frühen Werke – Musik für das Ende, interpretiert vom RIAS Kammerchor, und Hiérophanie, gespielt von der musikFabrik – fordern die Musiker auch szenisch. Gemeinsam mit der Kantate Matra von Oscar Bianchi bilden sie am ersten Wochenende des Festivals ein philosophisches Triptychon, das sich mit Fragen von Religion, Tod und Transzendenz auseinandersetzt.

    Ein weiterer Schwerpunkt gilt dem Frühwerk von Jean Barraqué, einem der wichtigsten Vertreter des Serialismus in Frankreich. Gerade einmal sechs Werke hat Barraqué als gültiges Œuvre hinterlassen. Sein umfangreiches Frühwerk wurde erst vor kurzem wiederentdeckt. In Verbindung mit der Association Jean Barraqué und dem Festival Musica in Strasbourg präsentiert Ultraschall sämtliche frühen Werke Jean Barraqués in Ur- und Erstaufführungen.

    Zum 100. Geburtstag von John Cage wird eines seiner großen Werke mit Sprengkraft aufgeführt, die 30 Variations for Five Orchestras, zum 25. Todestag von Morton Feldman sein String Quartet and Orchestra von 1973. Zu den Klassikern gehört auch Luigi Nonos No hay caminos, hay que caminar…Andrej Tarkowskij, ein akustisches Labyrinth der Stadt Venedig.

    Neben diesen Erkundungsreisen in die klassische Avantgarde steht bei Ultraschall aber auch 2012 die unmittelbare Gegenwart im Zentrum. Mit zahlreichen jungen Komponisten, aber auch mit einer ganzen Reihe von Auftragswerken, die beim Festival ihre Ur- oder Erstaufführung erleben. Oft handelt es sich dabei um gemeinsame Aufträge mehrerer europäischer Festivals – Kooperationen, die die internationale Ausstrahlung und Vernetzung von Ultraschall unterstreichen.

    Auch 2012 sind wieder zahlreiche renommierte Interpreten der Neuen Musik zu Gast bei Ultraschall, das Collegium Novum Zürich, die Neuen Vocalsolisten Stuttgart, das Sheridan Ensemble, Musiker des Kammerensembles Neue Musik Berlin, das Quatuor Diotima, die Geigerin Carolin Widmann, der Cellist Lucas Fels, der Pianist Nicolas Hodges, aber auch junge Ensembles wie das Ensemble Adapter und das Studenten-Trio mit der ungarischen Klarinettistin Boglárka Pecze, das in Kürten 2011 den Interpretenpreis gewonnen hat. Tragende Säulen des Festivals sind erneut die Klangkörper der Rundfunk-Orchester und -Chöre GmbH: das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin und in diesen Jahr auch der Rias Kammerchor.

    Die Konzerte werden von Deutschlandradio Kultur bundesweit ausgestrahlt.

    Weitere Informationen:

    Ultraschall - Das Festivalprogramm 2012
    Das Festivalprogramm im PDF-Format zum Download
    Ultraschall 2012 - Veranstaltungsorte und Eintrittspreise
    "Ein wichtiges und begehrtes Forum" - Der künstlerische Leiter Rainer Pöllmann über das Ultraschall-Festival für neue Musik

    Die vergangenen Festivals:

    Ultraschall 2011
    Ultraschall 2010
    Ultraschall 2009
    Ultraschall 2008
    Mehr zum Thema