Ulrike Poppe: Gauck wird Impulse zur Verantwortung des Einzelnen geben

20.02.2012
Die Stasi-Beauftragte des Landes Brandenburg, Ulrike Poppe, erwartet vom designierten Bundespräsidenten Gauck vor allem Impulse rund um Fragen zur Verantwortung des Einzelnen gegenüber Staat und Gesellschaft.
Gauck sei nicht opportunistisch und rede niemandem nach dem Mund, sagte Poppe. Vielmehr habe er ein scharfkantiges Profil und werde sich als Bundespräsident sicher auch nicht immer im Rahmen der "political correctness" bewegen. "Aber ich glaube, dass uns das gut tut, dass er anregt zu ( ... ) einer tieferen Auseinandersetzung mit bestimmten Fragen der Verantwortung eines jeden für die Entwicklung in diesem Land", sagte Poppe. Sein Leitmotiv - das Thema "Freiheit" - werde er glaubwürdig weitertragen können, betonte sie.

Gauck sei dafür, die Dinge anzusprechen: "Erstmal über alles reden, sich auch streiten, und dann sich einigen." Dies sei eine seiner hervorragenden Eigenschaften. Dass künftig Bundeskanzlerin und -präsident aus den neuen Ländern kommen, sieht Poppe aber nicht als Zeichen für eine Überwindung der "inneren" Teilung des Landes: "Das ist eine schöne Theorie, aber ( ... ) das hat damit nichts zu tun", sagte sie. Merkel und Gauck brächten einfach die notwendigen Eigenschaften mit, um die beiden Ämter auszufüllen.

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