Trumps Muslim-Bann

"Das ist ein Stück Vertreibung"

Die iranische Konzeptkünstlerin Parastou Forouhar
Die iranische Konzeptkünstlerin Parastou Forouhar © picture alliance / dpa / Ismael Herrero
Parastou Forouhar im Gespräch mit Liane von Billerbeck und Hans-Joachim Wiese · 30.01.2017
Die in Teheran geborene Konzeptkünstlerin Parastou Forouhar ist entsetzt über das von US-Präsident Donald Trump verhängte Einreiseverbot für Bürger aus bestimmten muslimischen Ländern, das Familien auseinanderreiße. "Ich hoffe, dass man irgendwie zur Besinnung kommt", sagt die selbst davon betroffene Künstlerin.
Ihre Eltern wurden 1998 im Iran ermordet. Die iranische Konzeptkünstlerin Parastou Forouhar fand in Deutschland eine neue Heimat. Auch in den USA hat sie in der Vergangenheit immer wieder ausstellen können, Stipendien erhalten.
Der vom US-Präsidenten Donald Trump verhängte Einreisestopp setzt dieser Perspektive nun zumindest vorerst ein jähes Ende.
Im Interview bei Deutschlandradio Kultur zeigt sich Forouhar erschüttert über den "Muslim-Bann" - aber nicht nur um ihrer selbst willen: Die sozialen Medien wie Facebook seien voll von Meldungen über auseinandergerisse Familien und Menschen in Sorge, berichtet Forouhar.
"Das ist ein Stück Vertreibung", sagt die Künstlerin, die sich gerade in Belgien befinden, wo sie eine neue Ausstellung im Museum der Schönen Künste in Gent vorbereitet. Viele der betroffenen Menschen seien Flüchtlinge und haben versucht, sich in den USA eine neue Heimat aufzubauen. Diese Menschen werden nun doppelt diskriminiert. "Ich bin ratlos und hoffe immer noch, dass man irgendwie zur Besinnung kommt und die Institutionen der Zivilgesellschaft in den USA sich durchsetzen können."
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