Trends oder Fast-Trends

Haarige und andere Angelegenheiten

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American Apparel sorgt mit seinen behaarten Puppen für Aufregung © Foto: Sonja Beecker (Deutschlandradio Kultur)
Moderation: Katja Bigalke · 09.03.2014
In vielen Städten wird’s langsam eng. In anderen muss das öffentliche Leben künstlich beatmet werden. Wir besuchen eine Wohnsiedlung aus Schiffscontainern in Berlin, eine alte Munitionsfabrik in Dresden. Und beobachten, wie die alte Kaffeehauskultur in Bogotà wieder zu neuem Leben erwacht. Außerdem: Warum Waxing-Studios in New York sich durch Schamhaarperücken an Schaufensterpuppen bedroht fühlen.
Wohnen im Container
Von Andreas Becker
Pop-Up-Store, temporäre Kunsthalle oder Datschenersatz: Der Schiffscontainer hat es vom Hafen längst in unsere Großstädte geschafft. Er vereint Industrie-Ästhetik, Flexibilität und Recycling-Idee. Dass man darin auch im größeren Maßstab wohnen kann, beweist das neue Containerdorf „Frankie und Johnny“ in Berlin-Treptow. Die Mieten sind nicht besonders günstig, dafür wird der Coolness-Faktor mitgeliefert. Und Wohnraum ist in der Hauptstadt ja inzwischen auch Mangelware.
Busch is back!
Von Sonja Beeker
Wir wollen nicht gleich einen Trend ausrufen, aber die Zeichen mehren sich, dass Körperbehaarung, auch im Intimbereich, nicht mehr ganz tabu ist. Zumindest in New York, wo ein bekanntes Hipsterlabel kürzlich seine Schaufensterpuppen mit Busch bestückte. Seither diskutiert Big Apple das Für und Wider der Schambehaarung. Und amerikanische Pelzträgerinnen, die bislang wie Außerirdische behandelt wurden, wagen sich aus der Deckung. Auch Cameron Diaz gibt zu: Ich lass wachsen! Und die ersten Enthaarungsstudios machen sich Sorgen um ihre Existenz....
Wohnen und Arbeiten in der Munitionsfabrik
Von Nadine Lindner
Lange Zeit gab es in ostdeutschen Städten Wohnraum im Überfluss. Doch auch diese Zeiten sind allmählich vorbei. Leipzig ist jetzt „Hypezig“ und auch in Dresden wird der Markt enger. Die alte Munitionsfabrik „Zentralwerk“ steht vor der Umwandlung in Wohnungen, Ateliers und Veranstaltungsräume. Eine Genossenschaft soll’s richten.
Bogotas Cafés erwachen zu neuem Leben
Von Anna Marie Goretzki
Bogotas altes bürgerliches Zentrum ist seit Jahren dem Verfall preisgegeben. Dabei gibt es hier einige Schätze zu heben: Zum Beispiel die letzten noch verbliebenen Kaffeehäuser der an Cafés einst so reichen Stadt. Ein „Institut für kulturelles Heimaterbe“ will sie retten. Denn einst waren sie Treffpunkt der kolumbianischen Intellektuellen, kreativer Sammelplatz und Nachrichtenbörse. Unsere Reporterin hat die Traditionscafés abgeklappert und stieß auf schlechten Service, undichte Dächer, aber auch deutschen Käsekuchen und eine sehr lebendige Diskussionskultur.