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Auf der Agenda: Angst

19:50 Minuten
10.01.2015
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Das Attentat auf die Redaktion des französischen Satireblatts Charlie Hebdo am Mittwoch dieser Woche hat die westliche Welt erschüttert.
<i></i>Das Attentat auf die Redaktion des französischen Satireblatts Charlie Hebdo am Mittwoch dieser Woche hat die westliche Welt erschüttert. Von einigen wird es gar als das "europäische 9/11" bezeichnet - als ein Ereignis, das so einschneidend ist, wie der Terroranschlag auf das New Yorker World Trade Center am 11. September 2001.
Doch auch medial lassen sich Gemeinsamkeiten finden. Damals konnte man den Anschlag live im Fernsehen verfolgen. Auch in diesen Tagen war man dank der Medien über jedes Detail informiert und bei der Jagd auf die Attentäter fast direkt dabei. Eines allerdings ist anders: Das Internet und die sozialen Medien haben eine neue Wucht in die Berichterstattung gebracht, wie Panajotis Gavrilis zusammenfasst.<i> </i>
Der Umgang der Medien mit Informationen und Bildern wird in diesen Tagen kontrovers diskutiert. Wurden sie zu Erfüllungsgehilfen des Terrors, indem sie eine Plattform geliefert haben durch ihre minutiöse Berichterstattung? Und haben die teilweise unzensiert gezeigten Bilder von der Ermordung eines Polizisten nicht vor allem Angst geschürt, so wie es das Kalkül der Terroristen war?
Über die Dynamik und Logik der Veröffentlichungen sprechen wir mit Stephan Humer. Er lehrt Internetsoziologie an der Universität der Künste in Berlin und beschäftigt sich mit Terrorismusforschung.<i> </i>
Gerade das Visuelle nimmt eine zentrale Rolle ein bei der Vermittlung von Botschaften. Veit Blümlhuber spricht mit dem französischen Philosophen Régis Debray über die Macht der Bilder.
Darüber sprechen wir abschließend auch mit dem Journalisten David Hugendick, der in seinem Artikel auf Zeit Online eine neue Wahrnehmung vom islamistisch motivierten Terror voraussagt - aufgrund der bildlichen Darstellung in den Medien.
Foto: Stuttgarter Nachrichten / dpa