Thomas Macho über Kunstaktion

Ein Holocaust-Mahnmal für Björn Höcke

Holocaust-Mahnmal in Berlin
Das Holocaust-Mahnmal in Berlin © picture alliance/dpa/Foto: Christophe Gateau
Moderation: Anke Schaefer · 22.11.2017
Das Zentrum für politische Schönheit überrascht AfD-Rechtsaußen Björn Höcke mit einem Mahnmal nur für ihn selbst. Außerdem in der Sendung: Will die SPD vielleicht doch regieren? Warum bekommt die FDP Applaus? Und: Weimar war gestern. Warum historische Vergleiche wenig Sinn machen.
Der Mann ist selbst der AfD zu rechts. Die will ihren thüringischen Landesvorsitzenden per Ausschlussverfahren kaltstellen, ob das allerdings noch in diesem Jahr klappt, ist laut der Deutschen Presse-Agentur fraglich. Und nun geht auch noch die Künstlergruppe Zentrum für politische Schönheit gegen Björn Höcke vor. Sie hat in der Nähe seines Wohnhauses im Dörfchen Bornhagen Stelen aufgebaut, die an das Berliner Holocaust-Mahnmal erinnern. Das Zentrum hatte sich laut einem Bericht von "Spiegel Online" bereits vor zehn Monaten in direkter Nachbarschaft von Höcke eingemietet. Es sorgt nun dafür, dass der Rechtsaußenpolitiker einen "unverbaubaren Blick auf sein ganz eigenes 'Denkmal der Schande'" hat. So hatte Höcke das Holocaust-Mahnmal einst bezeichnet.

Schulz bald allein zu Haus?

Über die Aktion des Zentrums sprechen wir heute Mittag mit unserem Gast, dem Kulturwissenschaftler Thomas Macho, und wir schalten auch unseren Thüringen-Korrespondenten Henry Bernhard zu.
Außerdem in der Sendung: Wird sich die SPD doch noch bewegen und einer Großen Koalition zustimmen? Führende Sozialdemokraten rücken vom Parteivorsitzenden Martin Schulz ab, der eine Regierungsbeteiligung bisher kategorisch ausgeschlossen hat. Und: Die FDP im Umfragehoch: Warum gibt es Applaus für die Lautesten?
Schließlich blicken wir nach Den Haag und auf das Urteil gegen Ratko Mladic, einen der Hauptverantwortlichen für das Massaker von Srebrenica.
Der Kulturhistoriker Thomas Macho
Thomas Macho© dpa / picture alliance / Patrick Pleul

Thomas Macho leitet das Internationale Forschungszentrum Kulturwissenschaften (IFK) in Wien. Zuvor war er Professor für Kulturgeschichte und Direktor des Instituts für Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität Berlin sowie Direktor des Instituts für Kulturwissenschaft an der Bauhaus-Universität Weimar. Macho ist seit 2010 Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste. Er verfasste Bücher über zahlreiche Themen, u.a. "Vorbilder" (2011) und "Rituale" (2004).

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