Stimmen der Völker

Harriet Krijgh
Harriet Krijgh © Nancy Horowitz
19.03.2014
Im "Debüt" von Deutschlandradio Kultur treten am 19.3.2014 um 20 Uhr Harriet Krijgh, Santtu-Matias Rouvali und Annelien Van Wauwe in der Berliner Philharmonie auf. Die Aufzeichnung des Konzerts senden wir am 21.3.2014 um 20:03 Uhr.
Programm
Jean Sibelius (1865 - 1957)
>Finlandia< Sinfonische Dichtung für Orchester op. 26 (1899)
Andante sostenuto – Allegro moderato – Allegro
Edward Elgar (1857 - 1934)
Konzert für Violoncello und Orchester e-Moll op. 85 (1919)
I. Adagio – Moderato
II. Lento – Allegro molto
III. Adagio
IV. Allegro ma non troppo
PAUSE
Aaron Copland (1900 - 1990)
Konzert für Klarinette, Streichorchester, Harfe und Klavier (1947 – 1948)
Revidierte Fassung von 1950
Slowly and expressively – Cadenza – Rather fast
Béla Bartók (1881 - 1945)
Tanzsuite für Orchester Sz 77 (1923)
I. Moderato
II. Allegro molto
III. Allegro vivace
IV. Molto tranquillo
V. Comodo
VI. Finale. Allegro
Santtu-Matias Rouvali (Finnland)
Harriet Krijgh Violoncello (Niederlande)
Annelien Van Wauwe Klarinette (Belgien)
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Holger Hettinger Moderation
Dauer der Werke Sibelius ca. 9 min / Elgar ca. 30 min / Copland ca. 18 min / Bartók ca. 17 min
UKW 89,6 / Kabel 97,5 / Digitalradio
Karten:
Philharmonie, Großer Saal: ab € 10,-

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Öffnungszeiten Kasse Philharmonie
Mo - Fr 15.00 - 18.00 • Sa - So 11.00 - 14.00 Uhr
Eine Art zweiter Nationalhymne
Jean Sibelius: Finlandia
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde es Mode, bekannte Gemälde mit wirklichen Personen als "lebende Bilder" nachzustellen. Dieser Gepflogenheit, bei der die Beteiligten für Momente wie Statuen unbewegt ausharren mussten, begegnete man im 19. Jahrhundert auch auf Theaterbühnen oder bei Festen. Neben Gemälden wurden gelegentlich historische Szenen in Form solcher "Tableaux vivantes" nachgeahmt, so am 4. November 1899 bei einer Benefizveranstaltung in Helsinki. Finnland war damals noch ein Teil des Russischen Reiches, was den Einwohnern zunehmend missfiel. Sie kämpften für die Anerkennung ihrer Sprache als Amtssprache und lehnten die befohlene Russifizierung der Presse ab. Die erwähnte Benefizveranstaltung im Schwedischen Theater von Helsinki sollte der Pensionskasse der finnischen Journalisten zugutekommen. Dabei wurden sechs lebende Bilder aus der Vergangenheit und Mythologie des Landes gezeigt, beginnend mit der Christianisierung Finnlands im 13. Jahrhundert und endend mit einem Tableau "Finnland erwacht".
Jean Sibelius, der in einer schwedischsprachigen Familie aufgewachsen war, erlernte erst später das Finnische. Nach frühem Geigen- und Klavierunterricht besuchte er bis 1889 das Konservatorium von Helsinki, worauf ihm ein Stipendium Musikstudien in Berlin (bei Albert Becker) und Wien (bei Robert Fuchs und Carl Goldmark) ermöglichte. Ab 1892 lebte der Komponist wieder in Helsinki, wo eine Staatsrente seinen Lebensunterhalt sicherte. Mehrfach hat er hier nach Art der späteren Stummfilmmusik Kompositionen zu lebenden Bildern geschaffen. Für die Benefizveranstaltung vom November 1899 komponierte Sibelius eine mehrteilige Suite. Beim Schlussbild "Finnland erwacht" orientierte er sich an Beethovens "Egmont"-Ouvertüre, die ihn einige Jahre zuvor in Wien fasziniert hatte und die ebenfalls den Freiheitskampf eines Volkes zum Thema hat. Wie Beethoven begann auch Sibelius mit Klagerufen der Unterdrückten, hier durch ein mehrfach anschwellendes und wieder abreißendes Zweiton-Motiv der Posaunen dargestellt. Die Streicher antworten mitfühlend und die Blechbläser, Fagotte und Pauken erinnern an die Gewalt der Unterdrücker, bis im lebhaften Hauptteil der Widerstand beginnt. Akzentuierte und schnell wiederholte Töne charakterisieren die Energie, die zum hymnischen Durchbruch führt.
Weil Sibelius das Thema der nationalen Wiedergeburt in dieser Tondichtung so wirkungsvoll umgesetzt hatte, wurde sie auch unabhängig von der Szene so populär, dass die russischen Behörden sie sogar zeitweise verboten. Auch bei der Pariser Weltausstellung von 1900 und erst Recht nach der Erlangung der Unabhängigkeit Finnlands verstand man das Stück als eine Art zweiter Nationalhymne. Der Komponist zählte allerdings "Finlandia" nicht zu seinen wichtigsten Werken. "Warum gefällt diese Tondichtung?", fragte er einmal. "Vermutlich wegen ihres ‚plein air‘-Stiles. Sie ist in der Tat ausschließlich aus Themen gebaut, die von oben gekommen sind. Reine Inspiration!" Sibelius vermisste demnach hier ernsthafte thematische Arbeit. Während des Zweiten Weltkrieges, als seine Musik im NS-Staat als Inbegriff des "Nordischen" gefeiert wurde, notierte er in sein Tagebuch: "Hörte am Abend Europakonzert aus Deutschland. Alle Komponisten waren durch ihre besten Werke vertreten - ich durch Finlandia."
Melancholischer Abgesang
Edward Elgar: Konzert für Violoncello und Orchester e-Moll
Deutsche Musikfreunde kannten Edward Elgar lange nur als Schöpfer der patriotischen "Pomp and Circumstance"-Märsche, die in England ähnliche Nationalgefühle auslösen wie in Sibelius‘ Heimat "Finlandia". Der an Brahms und Strauss anknüpfende Komponist galt als Inbegriff der viktorianischen Epoche und damit als so anachronistisch wie wilhelminische Reiterstatuen oder Bismarck-Denkmäler. Tatsächlich war der aus einfachen Verhältnissen stammende und weitgehend autodidaktisch ausgebildete Sohn eines Musikalienhändlers und Organisten ein überzeugter Anhänger des Britischen Empire. Erst im Alter von 42 Jahren erlebte der bis dahin kaum beachtete Provinzler mit seinen "Enigma-Variationen" einen Durchbruch und galt dann bald als der bedeutendste englische Komponist seiner Generation.
Der Erste Weltkrieg erschütterte Elgars Glauben an das Empire und stürzte ihn in eine schwere Schaffenskrise. 1917 schrieb der Komponist in einem Brief resigniert: "Alles Gute & Schöne & Reine & Frische & Liebliche ist fern von hier - und kehrt nie wieder." Aber unmittelbar nach einer Mandeloperation bat er im März 1918 um Papier und Bleistift und skizzierte eine melancholische Melodie in e-moll, die zunächst für kein bestimmtes Werk gedacht war. Nach mehreren Begegnungen mit dem Cellisten Felix Salmond entschloss sich Elgar im Frühjahr 1919 zur Komposition eines Cellokonzerts, wozu ihn vor dem Krieg bereits kein geringerer als Pablo Casals angeregt hatte. Die im Vorjahr gefundene Melodie wurde zum Ausgangspunkt dieses Werks, das er noch im August vollendete.
In der Grundhaltung deutlich introvertierter als seine früheren Kompositionen beginnt das Konzert mit einer unbegleiteten Kadenz des Solisten, bevor die Bratschen das langsam herabsinkende Hauptthema im Neunachteltakt vorstellen, das dann das Cello aufgreift. Nach einem lyrischen Mittelteil, der nach E-Dur wechselt, kehrt leicht verändert der Anfang wieder. Im beweglichen zweiten Satz, einer Art Scherzo, verbinden sich nervös pochende Sechzehntel mit ausgreifender Melodik. Das leidenschaftliche B-Dur-Adagio, in dem das Orchester dem Solisten ganz die melodische Führung überlässt, bildet das Zentrum des Werks. Wie der Kopfsatz beginnt auch das ohne Pause folgende umfangreiche Finale mit einem Cello-Rezitativ. Trotz lebhafter Passagen mündet der Satz schließlich in den Ton von Klage und Abschied ein. Besonders deutlich wird dies, wenn das Cello in langsamerem Tempo noch einmal eine Phrase aus dem Adagio und dann die erste Kadenz aufgreift.
Die Londoner Uraufführung im Oktober 1919 war nicht nur wegen unzureichender Proben ein Misserfolg, sondern auch, weil das Publikum von Elgar ein effektvolleres, weniger sparsam orchestriertes Werk erwartet hatte. Zu diesem Konzert notierte damals Lady Elgar in ihr Tagebuch: "Wunderbare neue Musik, echte Waldklänge und andere Klagen, die eigentlich in eine Kriegssymphonie gehören." Nur ein halbes Jahr später starb die Gattin des Komponisten, worauf dessen schöpferische Ader endgültig versiegte. Obwohl Edward Elgar noch bis 1934 lebte, blieb das Cellokonzert seine letzte größere Komposition. Eine Kriegssymphonie hat er nicht mehr geschaffen. Dank des Einsatzes von Pablo Casals und vor allem der Cellistin Jacqueline du Pré setzte sich aber sein Cellokonzert schließlich doch noch im Musikleben durch und wurde sogar zum international erfolgreichsten Werk des Briten.
Verbindungen zwischen Jazz und Kunstmusik
Aaron Copland: Konzert für Klarinette, Streichorchester, Harfe und Klavier
Aaron Copland, der im November 1900 als Kind jüdischer Emigranten in Brooklyn bei New York zur Welt kam, gehört zu den ersten bedeutenden Schöpfern einer spezifisch US-amerikanischen Musik. Nachdem sein frühes Schaffen noch vom Einfluss Igor Strawinskys geprägt war, orientierte sich Copland in den dreißiger und vierziger Jahren in den vielgespielten Ballettsuiten "Billy the Kid", "Rodeo" und "Appalachian Spring" stärker an einheimischen Folksongs sowie am Jazz. Der Klarinettist und Bandleader Benny Goodman, einer der populärsten Protagonisten des Swing, unterstützte durch Kompositionsaufträge solche Brückenschläge zwischen Jazz und Kunstmusik. Auf diese Weise entstanden das Trio "Contrasts" von Béla Bartók, das 2. Klarinettenkonzert von Malcolm Arnold und ab 1947 das Solokonzert von Aaron Copland. Als einzige Bedingung für seinen Auftrag an Copland forderte Goodman ein exklusives Aufführungsrecht für zwei Jahre. Der Komponist, der gerade seine 3. Symphonie fertiggestellt hatte, begann sofort mit Skizzen. Im Dezember 1948 hatte er die Arbeit an dem neuen Werk abgeschlossen.
Das Konzert besteht aus zwei Sätzen, die durch eine Kadenz des Soloinstruments verbunden werden. Der langsame und ausdrucksvolle erste Satz verwendet die dreiteilige Liedform und stützt sich in den diatonischen Melodien auf eine unveröffentlichte Musik, die Copland 1945 für den Dokumentarfilm "The Cummington Story" geschrieben hatte. Der Streifen handelt von Flüchtlingen aus Osteuropa, die vorübergehend in einer amerikanischen Kleinstadt unterkommen. Das Gefühl der Fremdheit, das dabei zum Ausdruck kommt, hat der Komponist zugleich auf seine eigene soziale Isolierung als Homosexueller bezogen. Die ausgedehnte Kadenz führt spielerisch-virtuos einige Jazzthemen ein, die dann das Rondo-Finale beherrschen. Copland hatte 1947 in Rio de Janeiro brasilianische Popularmusik gehört, die er unbewusst in nordamerikanische Jazzelemente integrierte. Da in der gewählten Orchesterbesetzung die für Jazzeffekte nötigen Schlaginstrumente fehlen, ersetzte er sie durch schlagende Bässe und entsprechende Harfentöne. Die perkussiv-motorische Verwendung von Streichern und Klavier erinnert aber auch an Strawinsky. Zum Schluss mündet eine C-Dur-Coda in ein großes Klarinetten-Glissando, von Jazzern auch "Smear" genannt, ein.
Obwohl Copland seine Komposition speziell für Benny Goodman geschrieben hatte, überforderte vor allem die Coda dessen technische Möglichkeiten. Goodman hat deshalb das ihm gewidmete Werk nie im Konzert gespielt. Im November 1950, zwei Jahre nach der Fertigstellung, brachte er eine erleichterte Version im Rundfunk zur Aufführung; später folgte noch eine Schallplattenaufnahme. Da inzwischen sein Exklusivrecht abgelaufen war, griffen andere Klarinettisten wie Gervase de Peyer, Eduard Brunner, Richard Stoltzman und Sabine Meyer Aaron Coplands Komposition auf, die mittlerweile zu den wichtigsten Klarinettenkonzerten des 20. Jahrhunderts zählt.
Verbrüderung im gemeinsamen Rundtanz
Béla Bartók: Tanz-Suite für Orchester
Wie Finnland erlangte auch Ungarn 1918 als Folge des Ersten Weltkriegs seine nationale Unabhängigkeit, verlor dadurch allerdings Zweidrittel seines einstigen Territoriums. Es etablierte sich daraufhin das autoritäre Horthy-Regime, das die Friedensverträge revidieren wollte. In dieser gespannten Atmosphäre feierte man 1923 die fünfzigjährige Vereinigung der durch die Donau getrennten Städte Buda (Ofen) und Pest zur ungarischen Hauptstadt. Der Budapester Magistrat beauftragte Zoltán Kodály, Ernst von Dohnányi und Béla Bartók als die damals bedeutendsten ungarischen Komponisten, aus diesem Anlass neue Werke zu liefern. Bartók schuf seine "Tanzsuite", die bewusst die Erwartungen der Nationalisten unterlief. "Meine eigentliche Idee, der ich mir - seitdem ich mich als Komponist gefunden habe - vollkommen bewusst bin, ist die Verbrüderung der Völker, eine Verbrüderung trotz allem Krieg und Hader. Dieser Idee versuche ich - soweit es meine Kräfte gestatten - in meiner Musik zu dienen; deshalb entziehe ich mich keinem Einfluss, mag er auch slowakischer, rumänischer, arabischer oder sonst irgendeiner Quelle entstammen."
Im Alter von 25 Jahren hatte Bartók begonnen, in Ungarn und den Nachbarländern Bauernmelodien zu sammeln, die dann seine eigenen Kompositionen beeinflussten. Als Weltbürger bevorzugte er keine bestimmte Nation. Über die bunte Mischung in seinem neuen Werk schrieb der Komponist: "Nr. 1 der Tanzsuite hat teilweise, Nr. 4 gänzlich fast orientalischen Charakter, Ritornell und Nr. 2 ist ungarischen Charakters, in Nr. 3 wechseln ungarische, rumänische, sogar arabische Einflüsse; von Nr. 5 ist das Thema derart primitiv, dass man nur von einer primitiv-bäurischen Art sprechen kann und auf die Klassifizierung nach Nationalität verzichten muss." Eigentlich hatte er in allen Sätzen ländliche Klänge zum Ausdruck bringen wollen. "Ziel des gesamten Werkes war es nämlich, eine Art ideal erdachter Bauernmusik nebeneinander zu stellen, so dass die einzelnen Sätze bestimmte musikalische Typen darstellen."
Bartóks "Tanzsuite" besteht aus sechs Sätzen, die durch thematische Übernahmen und jeweils ein besinnliches Ritornell-Zwischenspiel verbunden werden. Dabei lässt sich eine übergeordnete Dreiteiligkeit beobachten, bestehend aus den sich beschleunigenden Sätzen 1 bis 3, einem ruhigen Mittelteil (Sätze 4 und 5) und einem wieder bewegten ausgedehnten Finale. Aus der osteuropäischen Folklore leitete der Komponist neben der Rhythmik eine jenseits der traditionellen Dur-Moll-Tonalität liegende, noch grundtonbezogene Klangwelt ab. Der "orientalische" vierte Satz verweist mit seiner von Englischhorn und Baßklarinette gespielten Melodik einerseits auf Strawinskys "Sacre du Printemps" und nimmt andererseits mit dem Gegenüber von Soli und traumhaften Klangflächen Bartóks spätere Nachtmusiken vorweg. Der ungarische Musikforscher György Kroó empfand dies deshalb als den eigenartigsten und modernsten Teil der ganzen Suite. Nach dem von Quartenharmonik geprägten fünften Satz greift das Finale noch einmal Themen aus allen vorangegangenen Teilen auf und symbolisiert somit die Bruderschaft der Völker, die sich zu einem gemeinsamen Rundtanz vereinen. Tatsächlich wurde Bartóks "Tanzsuite" schon bald nach ihrer Budapester Uraufführung von vielen europäischen Orchestern dankbar aufgegriffen.
Harriet Krijgh, geboren 1991 in den Niederlanden, erhielt ihren ersten Cellounterricht bereits mit fünf Jahren. Ab 2004 studierte sie bei Lilia Schulz-Bayrova und Jontscho Bayrov in Wien. Wertvolle Impulse erhielt Harriet Krijgh von Steven Isserlis, Dmitri Ferschtman, Clemens Hagen und Jens Peter Maintz. Seit September 2013 studiert sie an der Kronberg Academy bei Frans Helmerson.
Zwischen 2008 und 2010 nahm Harriet Krijgh an zahlreichen Wettbewerben teil. So erhielt sie erste Preise u.a. beim niederländischen "Prinses Christina Concours" und beim österreichischen Wettbewerb "Prima la Musica". Ihr größter Erfolg war der erste Preis bei der Cello Biennale Amsterdam 2012. Im Herbst 2013 wurde sie mit dem Solistenpreis der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern ausgezeichnet.
Die junge Künstlerin war bereits im Musikverein und im Konzerthaus Wien zu Gast, bei den Haydn Festspielen Eisenstadt, beim Rheingau Musikfestival, bei den Schwetzinger Festspielen und im Concertgebouw Amsterdam.
Das Label Capriccio hat drei CDs mit Harriet Krijgh veröffentlicht: mit französischen Werken sowie Musik von Joseph Haydn und Johannes Brahms.
Auf Burg Feistritz in Österreich hat die Cellistin das Kammermusik-Festival "Harriet & Friends" initiiert.
Santtu-Matias Rouvali kommt aus der renommierten finnischen Dirigentenschule. Geboren 1985, begann er zunächst ein Schlagzeugstudium. Inspiriert von Jorma Panula und Hannu Lintu, begann er danach ein Studium der Orchesterleitung an der Sibelius Akademie in Helsinki bei Leif Segerstam.
Seit 2009 ist er Assistent von Sakari Oramo beim Kokkola Opernfestival und dirigierte dort u.a. Bizets "Carmen" und Mozarts "Zauberflöte". Regelmäßig arbeitet er auch mit dem Finnischen Radiosinfonieorchester zusammen. In der Saison 2011/12 war er einer der "Dudamel Conducting Fellows" beim Los Angeles Philharmonic.
In der letzten Saison hat Santtu-Matias Rouvali zahlreiche Orchester-Debüts absolviert, so in Großbritannien, den USA und Japan. 2013/14 ist er zu Gast u.a. beim hr-Sinfonieorchester Frankfurt, beim Schwedischen Radio-Sinfonieorchester und beim Orchestre Philharmonique de Radio France.
Im Januar 2012 wurde Santtu-Matias Rouvali direkt nach seinem Debüt beim Copenhagen Philharmonic als Erster Gastdirigent engagiert. Seit September 2013 ist er außerdem Chefdirigent des Tampere Philharmonic Orchestra. Er hat bereits mit namhaften Solisten zusammengearbeitet, u.a. mit Mischa Maisky, Alisa Weilerstein, Vilde Frang und Kirill Gerstein.
Die belgische Klarinettistin Annelien Van Wauwe erhielt ihren ersten Unterricht im Alter von acht Jahren. Von 2005 bis 2011 studierte sie in Lübeck bei Sabine Meyer, anschließend in Paris bei Pascal Moragues und in Rom bei Alessandro Carbonare. Ihre musikalische Ausbildung vervollständigte sie in Berlin bei Ralf Forster und Wenzel Fuchs. Impulse im Bereich der historischen Aufführungspraxis und der klassischen Klarinette erhielt sie von Eric Hoeprich und Ernst Schlader.
Annelien Van Wauwe ist Stipendiatin der Villa Musica Kammermusikstiftung und der Mozart Gesellschaft Dortmund. 2012 gewann sie das Yamaha Stipendium für Holzbläser in Berlin und wurde Stipendiatin des Deutschen Musikwettbewerbs in Bonn. Sie ist mehrfache Preisträgerin internationaler Wettbewerbe. Ihr größter Erfolg war 2012 der 2. Preis (der 1. Preis wurde nicht vergeben) beim 61. Internationalen ARD-Musikwettbewerb in München.
Solistisch war Annelien Van Wauwe mit dem Brussels Philharmonic Orchestra, dem Prager Kammerorchester, dem Münchner Kammerorchester und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks zu erleben, u.a. in der Tonhalle Zürich und im Concertgebouw Amsterdam. In der Saison 2012 ging sie gemeinsam mit Sabine Meyer auf Europatournee.