"Stilles Chaos"

28.01.2009
Als der italienischer Manager Pietro seine Frau verliert, kümmert er sich fortan nur noch um seine kleine Tochter. Er wartet auf einer Bank im Park vor ihrer Schule auf sie. Die Bank wird zum Lebens- und Kommunikationszentrum und Pietro wird zum Berater so mancher zufälliger Besucher und vergisst dabei seine eigene Trauer.
Italien 2008. Regie: Antonello Grimaldi. Darsteller: Nanni Moretti, Valeria Golino, Isabella Ferrari, Alessandro Gassmann, Blu Yoshimi, Roman Polanski, Silvio Orlando, Hippolyte Girardot, Alba Rohrwacher. Länge: 112 Minuten

Schon in seinem in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnetem Familiendrama "Das Zimmer meines Sohnes" ging es um Trauerarbeit. Musste sich Nanni Moretti in seiner eigenen Regiearbeit dem Selbstmord des Sohnes stellen, sieht er sich jetzt mit dem plötzlichen Tod seiner Frau konfrontiert.

In Antonello Grimaldis Film "Stilles Chaos" spielt er den Fernsehmanager Pietro, der vor seiner Trauer flieht und sich stattdessen hingebungsvoll um seine kleine Tochter kümmert. Eine Bank in einem Park vor ihrer Schule wird seine neue Heimat. Pietro lernt andere Mütter kennen, einen Hund und dessen junge Halterin.

Auch die Arbeitskollegen kommen ihn besuchen. Die Bank wird zum Lebens- und Kommunikationszentrum und Pietro zum Berater für die Angelegenheiten anderer Menschen, nur sich selbst und seine Trauer vergisst er immer mehr.

Nie wirken der lakonische Tonfall von "Stilles Chaos" oder auch sein Hang zu komödiantischen Situationen unangemessen, aber die Handlung bleibt mit ihrem runden, wieder auf die schönen Dinge und die Sinnlichkeit des Lebens verweisenden Ende allzu voraussehbar. Auch fragt man sich nach einiger Zeit, ob es wirklich den Tod der Ehefrau braucht, damit Pietro endlich mit dem Leben loslegen kann.

Filmhomepage "Stilles Chaos"