Splendor Solis

Regenbogen am 11.05.2014 in Frankfurt am Main (Hessen)
Regenbogen © picture alliance / dpa / Frank Rumpenhorst
Von Jürgen Seizew · 08.08.2014
"Das gegenwürtige Büechel wirdt genannt Splendor Solis oder Sonnenglantz. Thailt sich in siben Tractat, durch wellich beschriben wirdt die Kunstlich Würckhung des verporgenen Stains der Alten Weisen."
Das "Splendor Solis" gilt als eine der prächtigsten Bilderhandschriften der Alchemie. Entstanden um 1531, diente es dem Adepten nicht nur als Anleitung, sondern auch als Inspiration, um in den Zustand der mystischen Versenkung zu gelangen. Nur in dieser Geisteshaltung sei die Transmutation der Elemente in Gang zu setzen.
Der Klangkünstler Jürgen Seizew beschreibt die 22 Illuminationen des "Splendor Solis" in Texten, Klangminiaturen und Geräuschanordnungen. Sein Ziel ist die Transmutation des Hörbaren. "Dann durch die Crafft der hýtz, wirt der verporgen Geýst in der Erden in den Lufft gebracht. Wellicher ein verporgen Ding herfürpringen kann, der ist Meýster dieser Khunst. Wellicher die Seel erkücken kann, der wirt ihr Farb sehn."
Auf der Webseite der British Library kann eine vollständige digitalisierte Version des "Splendor Solis" aus dem Jahr 1582 samt aller Abbildungen eingesehen werden.
Mit: Irina Salkow und Martin Engler
Produktion: Deutschlandradio Kultur 2013
Länge: 51'57
Jürgen Seizew ist gelernter Buchbinder und studierte an der FH Hannover elektronische Medien. Seit 1994 widmet er sich der Klangkunst.