Spielfilm-Debut "Beat Beat Heart"

Experiment über Liebeskummer

Filmplakat Beat Beat Heart. Autorin und Regisseurin Luise Brinkmann
Filmplakat Beat Beat Heart © Verleih Daredo GmbH Darling Berlin; Luise Brinkmann
Luise Brinkmann im Gespräch mit Susanne Burg · 22.04.2017
Eine Annäherung an die Liebe und an eine Mutter-Tochter-Beziehung ist der Spielfilm "Beat Beat Heart". Als "Versuchsanordnung" habe sie ihren Film inszeniert, sagt Regisseurin Luise Brinkmann. Es geht um digitale Zufallsbekanntschaften und das Beharren auf wahrer Liebe.
Eine Annäherung an die Liebe und an eine Mutter-Tochter-Beziehung ist der Spielfilm "Beat Beat Heart", der letztes Jahr beim Filmfestival in München Premiere hatte, den Förderpreis Neues Deutsches Kino gewann und am 27. April in die Kinos kommt.
Im preisgekrönten Erstlingswerk von Luise Brinkmann "Beat Beat Heart" trifft eine Romantikerin, die seit Monaten auf die Rückkehr ihrer großen Liebe wartet, auf ihre frisch getrennte Mutter, die midlife-kriselnd bei ihr einzieht und sie im Zuge ihrer Selbstfindung mit neumodischen Liebeskonzepten und Lebensweisheiten konfrontiert.

Liebeskonzepte im Experiment

"Versuchsanordnung trifft es schon ganz gut", sagte Luise Brinkmann im Deutschlandradio Kultur über ihren Ansatz, das Thema Sehnsucht nach Liebe in unterschiedlichen Generationen und mit unterschiedlichen Konzepten durchzuspielen.
Luise Brinkmann, Regisseurin von "Beat Beat Heart"
Luise Brinkmann, Regisseurin von "Beat Beat Heart"© imago stock&people
"Um herauszufinden, wie das heute noch funktioniert, habe ich einen Ort genommen und unterschiedliche Figuren, die unterschiedliche Einstellungen zur Liebe vertreten und sie dann zusammengebracht."

Improvisierende Inszenierung

Der Film erhielt, obwohl beantragt, keine Fördermittel und wurde mit einem Budget von insgesamt knapp 22.000 Euro realisiert, berichtete die junge Autorenfilmerin. Eine 30-seitige Outline diente als Grundlage für die Inszenierung und Improvisation. "Wir hatten das normale Budget der Uni und meine Editorin und ich haben uns noch aus der Familie, von Freunden und anderen Unterstützern Geld geliehen oder spenden lassen."
Mit improvisieren Dialogen der Schauspielerinnen, darunter Lana Cooper, Saskia Vester und Christin Nichols, erzeuge ihre Regietechnik auch für die Zuschauer Überraschendes, begründete Brinkman ihre Inszenierungsweise: "Auch die Möglichkeit zu haben, dass da etwas Unerwartetes passiert, was mich überrascht und auch den Zuschauer überraschen wird. Für mich ist es wichtig, dass die Leute nicht so stakkatomäßig reden und jede Sprechpause und jeder Satz führt die Geschichte weiter, wie es manchmal in Drehbüchern ist."
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