Sendungsüberblick

Protest, Presse, Partizipation

08.06.2013
"Mit einem Mal sind viele Menschen von selbst zu regimekritischen Journalisten geworden.
"Mit einem Mal sind viele Menschen von selbst zu regimekritischen Journalisten geworden. Sie wissen, wie sie Videos uploaden können, welche Hashtags genutzt werden und so weiter. (...) Die Gesellschaft sieht: Wir haben kein funktionierendes Mediensystem, die Mainstream-Medien lügen und sind nicht unabhängig."
So beschreibt Özgür Uçkan von der Istanbuler Bilgi Universität die Beziehung der türkischen Bürger zur Presse im Land. Welche Rolle spielen klassische und neuen Medien während der Proteste?
Offiziell nutzt sogar Premierminister Erdogan Twitter, gleichzeitig verteufelt er es. Wie die Regierung Journalisten und Protestler einzuschüchtern versucht, berichtet Silke Hahne.
Auch soziale Medien können lügen. Woher wissen wir, dass ein Bild etwa der Proteste in Istanbul authentisch ist? Matthias Finger berichtet über Tools, mit denen sich Inhalte sozialer Netzwerke verifzieren lassen.
Risiko und Chance - das war das Internet als offene Struktur schon immer. Wie sieht eine offene Netzgesellschaft wirklich aus - und wo ist sie nur Fassade? Darüber spricht Max von Malotki mit dem Medienwissenschaftler Clay Shirky.
Von Politik und Presse zu den Games: Marcus Richter stellt das Rätselspiel The Swapper vor. Da geht es um die Frage nach dem Sitz des Bewußtseins, der Einzigartigkeit der Menschen und der Sorglosigkeit, mit der Spieler ihr (Computer)-Leben angehen.
Durch die Sendung führen Christian Grasse und Christine Watty.
Redaktion: Tatjana Brode
Bild: Taksim Gezi Park protests on Flickr von Mental Balance, CC-by-SA